Ukraine-Krieg: Die Welt braucht den Getreide-Deal

Seite 2: WFP-Chef: Ein politisches Problem, das unbedingt vom Tisch gehört

Für David Beasley, Chef des UN-Welternährungsprogramms (UNWFP), liegt ein politisches Problem vor, das aus seiner Sicht unbedingt vom Tisch gehört.

Vor dem Verteidigungsausschuss des britischen Unterhauses erklärte er am vergangenen Montag, dass die Hälfte der weltweiten Nahrungsmittelproduktion und des Verbrauchs von Düngemitteln abhänge. Die Exporte aus Russland seien für die Aufrechterhaltung der Ernährungssicherheit unerlässlich.

Dies untermalte Beasley mit drastischen Worten:

Es ist mir egal, ob man Russland liebt oder hasst - man braucht jetzt Dünger. (…) Das ist die Realität - wenn Sie die Hölle auf Erden haben wollen, nehmen Sie keinen Dünger.

David Beasley

Die ukrainische Düngemittelproduktion befinde sich in einer Flaute, so Beasley, die Aussichten für die ukrainische Getreideproduktion im Jahr 2023 seien ungewiss sind, also müssten sich "dringender denn je" weiterhin Schiffe auf den Weg machen können, um zumindest die aus früheren Ernten eingelagerten Lebensmittel abzutransportieren.

"Es ist äußerst wichtig, dass die Silos geleert und die Schiffe beladen werden und dass die Politik aus dem Fenster geworfen wird, damit wir diese Schiffe bewegen können."

Ansonsten, so warnt er, stehe man vor einer "humanitären Krise, wie wir sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erlebt haben".