Ukraine-Krieg: Kiew sanktioniert russisch-griechischen Oligarchen

Seite 2: Russischer Grieche oder griechischer Russe?

Diese hat er zweimal erhalten. Beim ersten Mal, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, bekam Savvidis als ethnischer Grieche den Pass der Hellenischen Republik. Seine Familie gehört zu den Pontos-Griechen, die seit Jahrtausenden rund um die Schwarzmeerregion siedelten. Er selbst schreibt im Lebenslauf auf seiner Internetseite:

Ivan Savvidis, griechischer Herkunft, wurde am 27. März 1959 im griechischen Dorf Santa in der ehemaligen Sowjetrepublik Georgien als achtes Kind in einer Arbeiterfamilie geboren.

Seine Eltern flüchteten aus der Region um Trabzon aus der Türkei nach Russland, als dort der Genozid an den Pontos-Griechen stattfand.

Den frisch erworbenen griechischen Pass gab er einige Jahre später ab, um 2003 für die Kreml-Partei Einiges Russland für einen Sitz in der Duma zu kandidieren. Als Doppelstaatler wäre seine Kandidatur nicht zugelassen worden. In die aktive Politik trat Savvidis 1998 ein, als er zum Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung des Distrikts Rostow gewählt wurde.

Savvidis schaffte den Aufstieg vom Arbeiter bei Donskoy Tabak, wo er 1980 anfing, zum Firmenchef, der er 1993 wurde. Hauptaktionär des Unternehmens wurde seine Ehefrau Kyriaki Savvidi. Zwischenzeitlich hatte Savvidis 1988 am Rostov Institute of National Economy ein Studium abgeschlossen.

Parlamentarier in der Duma wurde er durch Wahlsiege 2003 und 2007. Dort war er stellvertretender Vorsitzender des Haushalts- und Steuerausschusses Russlands, Mitglied des Ausschusses für internationale Angelegenheiten, Koordinator der Beziehungen zum griechischen Parlament, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten der Parlamentarischen Versammlung der Russisch-Weißrussischen Union und Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates.

2012 wurde Savvidis Mitglied des Rates für internationale Beziehungen des russischen Präsidenten. Er ist Präsident der Ethnokulturellen Föderation der Griechen Russlands und Koordinator des World Council of Hellenes Abroad für die Gebiete der ehemaligen UdSSR-Staaten. Seine Nähe zu Putin ist nicht bestreitbar.

Sie brachte ihm jedoch eine wichtige Rolle in der Vertiefung der russisch-griechischen Beziehungen ein. Dies wiederum brachte ihm in Russland Ehrungen wie den Orden "Für den Dienst am Vaterland" ein und führte zu Savvidis zweiter Einbürgerung in Griechenland.

2013, unter der Regierung des konservativen Antonis Samaras wurde ihm "für seine besondere Rolle bei der Entwicklung der russisch-griechischen Beziehungen und für seinen Beitrag zum griechischen Volk, zur Hellenischen Republik, zur Weltorthodoxie sowie für seine aktive soziale und philanthropische Tätigkeit" ehrenhalber erneut die griechische Staatsbürgerschaft verliehen.

Griechische Medien berichten über eine Nähe Savvidis zu rechtspopulistischen Parteien. So unterstützte er zunächst den früheren Koalitionspartner von Alexis Tsipras, den rechtsnationalen Panos Kammenos und dessen Partei "Unabhängige Griechen". Aktuell soll er dem extremistischen Kyriakos Velopoulos und dessen "Griechischer Lösung" zugeneigt sein.

Savvidis wehrte sich juristisch gegen den Vorwurf, er habe die Demonstranten und Randalierer gegen den Kompromiss im Namensstreit Griechenlands mit seiner Nachbarrepublik Nordmazedonien finanziell unterstützt.

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