Ukraine-Krieg: Kiew sanktioniert russisch-griechischen Oligarchen

Seite 3: Multiunternehmer und Fußballboss

Savvidis hat mehrere Unternehmen. Über seinen Firmenverbund Agrocom hat er Unternehmen in der Fleisch-, Trinkwasser-, Immobilien-, Tourismus-, Flugzeug- und Verpackungsindustrie. Darunter befindet sich auch die Atlantis-Pack, die in mehreren Kontinenten aktiv ist und auch über eine Vertretung in Deutschland verfügt.

Der "russische Zar von Thessaloniki" besitzt über seine Belterra Investment mittlerweile 71,85 Prozent des privatisierten Hafens von Thessaloniki. Die Ironie der Geschichte ist, dass Savvidis 2018 bei der von den Kreditgebern verlangten Privatisierung des Hafens ein willkommener Investor war, dessen Geld verhinderte, dass nach Piräus auch der zweitgrößte Hafen des Landes an den chinesischen Cosco-Konzern ging.

Bei der Privatisierung des Hafens von Alexandroupolis, wo die USA eine Militärbasis unterhalten, zog Savvidis sein Interesse zurück. Es wird gemunkelt, dass er sich angesichts der aktuellen politischen Lage auch vom Hafen von Thessaloniki trennen könnte.

Savvidis Dimera-Gruppe ist in Griechenland im Tourismus, in der Immobilienindustrie und in der Nahrungsmittelindustrie tätig. Der Oligarch besaß in Rostow die Fußballvereine SKA Rostow und FK Rostow. Aktuell betreibt er in Rostow eine Fußballakademie.

In Griechenland erwarb er den Erstligisten Paok Thessaloniki und führte den Verein an die Spitze der Super League. Internationales Aussehen erregte Savvidis im März 2018, als er mit einem Revolver am Gürtel beim Meisterschaftsderby zwischen Paok und AEK Athen aus Verärgerung über eine Schiedsrichterentscheidung auf das Spielfeld stürmte.

Er wurde später deshalb zu 25 Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Mittlerweile scheint seine Begeisterung für den Verein abgekühlt zu sein. Die Fans von Paok rebellieren und werfen dem Fußballboss Gleichgültigkeit vor.

Savvidis hat, wie andere griechische Oligarchen auch, eine landesweite Fernsehstation, Open TV. Zudem hat er in den Zeitungssektor investiert und die Pigasos Gruppe erworben, zu der u.a. die Zeitungen Ethnos und Imerisia gehören. Seine Zeitungen haben die Printausgaben eingestellt und sind nur noch online tätig.

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