Weiter spielen mit Nintendos Jüngster

Namco Bandai hat "Tekken Tag Tournament 2" nette Extras für den Nintendo-Auftritt spendiert

Angespielt: Launch-Titel für die Wii U - Teil 3

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Zum Start der Wii U fehlen die großen Nintendo-Titel, was die Attraktivität der neuen Konsole verringert, aber gleichzeitig eine Chance für Third-Party-Anbieter ist. Dabei stellt sich die Frage, wie gut sie ihre Multiplattformspiele an Nintendos Konsole und ihre Möglichkeiten anpassen.

Teil 1: Spiele mit Nintendos Jüngster
Teil 2: Zusammenspiel mit Nintendos Jüngster

Hau den Luigi

Tekken Tag Tournament 2 steht in Japan zwar bereits seit 2011 in den Spielhallen, aber auf Heimkonsolen und nach Europa kam das Fighting-Game von Namco Bandai erst zwei Monate vor dem Launch der Wii U im September letzten Jahres.

Mit der Portierung auf Nintendos neues System hat sich Namco besondere Mühe gegeben. Das Kernspiel hält grafisch und von der Flüssigkeit der Animationen und der Bedienung die hohe Qualität, die es schon auf PS3 und XBox 360 zeigte. Das Spiel beinhaltet mit etwa 50 Kämpfern auch diejenigen, die für die anderen Konsolen als kostenlose Extras erst mit der Zeit erschienen.

Wer nur auf Nintendo-Konsolen spielt, muss erst einmal in die aktuelle Tekken-Welt hinein finden. Bei den Prügelspielen ist Super Smash Bros (vgl. Würfelspiele) der Platzhirsch, der sich aber spielerisch von herkömmlichen Fighting Games unterscheidet. Vor allem verzichtet es auf die zahlreichen komplexen Combos, die das Markenzeichen der meisten Genrevertreter sind. Bei "Tag Tournament 2" hilft das Kampflabor bei der Erkundung der Möglichkeiten. Es ist gleichzeitig Tutorial und Ersatz für einen Abenteuermodus: Der Spieler lernt mit einem Combot die Details des Kampfs und mit der Zeit die Manöver der einzelnen Kämpfer kennen. Anschließend kann er sich dann offline oder online mit menschlichen Gegnern im Tag-Team-Modus messen, der den fliegenden Wechsel und gebündelte Attacken der Team-Mitglieder bietet.

Das Gamepad unterstützt den Spieler mit vier per Touch anwählbaren Combos, bleibt ansonsten aber außen vor. Dafür hat Namco der Wii-U-Version ein paar nette Extras verpasst: Der Spieler darf seine Kämpfer in Nintendo-Kostüme packen und so die altbekannten Tekken-Kämpfer beispielsweise als Mario, Luigi, Peach oder Bowser verkleidet prügeln lassen.

Ein interessantes Gimmick ist der Mushroom Battle, bei dem Pilze aus den Mario-Spielen durch die Arena schweben und die Kämpfer wachsen oder schrumpfen lassen. Winzlinge richten kaum Schaden an und zu große Kämpfer haben Probleme ihren Gegner zu treffen. Ebenso mehr auf Spaß als Hardcore-Fights ausgerichtet ist Tekken Ball, das bereits in dem 15 Jahre alten Tekken 3 enthalten war: Statt sich direkt zu bekämpfen, laden die Kontrahenten einen Ball mit ihren Attacken auf, die dann denjenigen schädigen, der vom Ball getroffen wird oder ihn fallen lässt.

Beide Modi dürften die typische Wii-U-Zielgruppe ansprechen, die auch mit ungeübten Freunden zocken will. "Super Smash Bros 4", das für Wii U und 3DS erscheinen soll, wird übrigens anders als die Vorgänger nicht von Nintendos selbst, sondern von der "Tekken"-Firma Namco Bandai entwickelt. Details zum Spiel und Release wird es laut Nintendo aber erst auf der Entertainmentmesse E3 im Juni 2013 geben.

Zu Wasser, zu Land und in der Luft

Mario Kart (vgl. Ich weine nicht - Das ist der Fahrtwind) gehört zu den wichtigsten Fun-Racern überhaupt und hat als First-Party-Titel auf den Nintendo-Konsolen einen besonders hohen Stellenwert. Zur kommenden Wii-U-Version will Nintendo wie zu "Super Smash Bros 4" laut einem Nintendo-Direct-Video zur E3 2013 Details bekannt geben.

"Sonic & All-Stars Racing Transformed" ist mehr als ein Lückenbüßer für "Mario Kart"

Sega schickte seine All-Stars erst lange nach der Aufgabe des eigenen Konsolengeschäfts ins Kart-Rennen: Sonic & Sega All-Stars Racing erschien 2010 unter anderem für die Wii. Der Nachfolger Sonic & All-Stars Racing Transformed ging in Europa zum Start der Wii U lediglich zwei Wochen nach der PS3- und XBox-360-Version an den Start.

Das Grundprinzip ist "Mario Kart" sehr ähnlich: Die Helden und Schurken der Sega-Spiele treten in unterschiedlichen Fahrzeugen auf wilden Kursen gegeneinander an. Neben dem Fahrkönnen bestimmen Gegenstände über Sieg oder Niederlage. So bremst der Fahrer beispielsweise seinen Vordermann mit einem Schneeball aus oder schickt einen aggressiven Wespenschwarm an die Spitze des Feldes, der die führenden Fahrer behindert. Die Items haben weniger Gewicht als in Nintendos Kart-Spiel, da die Durchschlagkraft meist geringer ist und der Spieler den Attacken besser mit Geschicklichkeit ausweichen kann. Dass ein Item auf der Zielgeraden das ganze Feld durcheinander wirbelt, ist eher eine Rarität.

Die Kurse und Fahrer sind an die Sega-Marken wie Super Monkey Ball (vgl. Daddeln pur), Jet Set Radio oder Samba de Amigo (vgl. Dance with me!) angelehnt und äußerst abwechslungsreich. Jenseits der eigenen Figuren darf unter anderem Wreck-It-Ralph aus dem jüngsten Disney-Film Ralph reichts mit fahren - quasi als Gegenbesuch zu den Gastrollen der Sega-Figuren im Film.

Der besondere Dreh des Games ist das "Transformed" im Namen: Während der Rennen verändert sich der Kurs und mit ihm automatisch die Fahrzeuge. Beispielsweise geht die letzte Runde eines Rennens durchs Wasser, statt über die Straße, oder die Kontrahenten fliegen eine Passage. Die unterschiedlichen Bereiche wirken sich auf die Steuerung und Ausweichmöglichkeiten aus.

Vom Grundprinzip her eignen sich Fun-Racer besonders für Mehrspielerpartien. Dank des Gamepads dürfen auf der Wii U bis zu fünf Spieler lokal gegeneinander antreten - online gehen bis zu zehn Spieler ins Rennen. Die Entwickler von Sumo Digital haben der Wii-U-Version zudem die für die Konsole spezifischen asymmetrische Multiplayer-Games spendiert. So jagt beispielsweise der Halter des Gamepads als das Äffchen AiAi aus "Super Monkey Ball" in einem großen Ball die per Wii-Mote gesteuerten Kart-Fahrer. Zusätzlich bietet "Sonic & All-Star Racing Transformed" eine solide Solokampagne mit Rennen in drei Schwierigkeitsstufen.

Auf PS3 und XBox 360 hängte Segas Kart-Racer die magere Konkurrenz von Sonys Little Big Planet Karting und Codemasters F1 Race Stars locker ab. Letzteres ist für März auch als Wii-U-Version angekündigt. Auch vor "Mario Kart" braucht sich Segas Spiel nicht verstecken. Die Kurse sind unter dem Strich nicht so ausgefeilt wie in Nintendos Titel, aber das Spiel ist dank der wechselnden Elemente extrem abwechslungsreich und belohnt spielerisches Können mehr als Glück beim Gegenständesammeln, ohne dabei komplex zu werden.

Spielzeugwelt

Activisions Skylanders: Giants erschien auf anderen Konsolen - auch der älteren Wii - ebenfalls kurz vor dem Start der Wii U. Wie der Vorgänger Skylanders: Spyro’s Adventure) verbindet es das virtuelle Game mit realem Spielzeug: Die Figur, die auf dem via USB-Kabel angeschlossenen Portal steht, erscheint auf dem Bildschirm. Da Stufe, Fertigkeiten und Ausrüstung auf dem Chip des Spielzeugs gespeichert werden, sind die Figuren zwischen den Plattformen beliebig austauschbar.

"Skylanders: Giants" erweitert die Figuren des Vorgängers um Riesen mit Spezialfähigkeiten

Zwischen den Generationen funktioniert der Austausch allerdings nur bedingt: Alle Figuren aus "Spyro’s Adventure" funktionieren in "Giants" und bringen ihre Fähigkeiten mit, aber der umgekehrte Weg bleibt versperrt. Weder die Riesen noch die anderen neuen Figuren sind auf dem Vorgänger spielbar. Immerhin zeigen die Packungen der Generation-Zwei-Figuren deutlich an, dass sie im alten Spiel nicht funktionieren. Als optisches Gimmick leuchten neuerdings beispielsweise die Augen der physischen Spielzeuge auf. Die maximale Stufe der Charaktere hat Activision auf 15 angehoben, sodass auch zuvor maximal aufgestiegene Figuren von den frischen Erfahrungspunkten profitieren.

Das Videospiel funktioniert nach demselben Konzept wie der Vorgänger: Die Protagonisten kämpfen sich im Action-Adventure durch diverse Gebiete und Boss-Level, um den zurückgekehrten Bösewicht Kaos zu bezwingen. Jede Figur hat zunächst zwei Basisangriffe, die sie mit der Zeit erweitern und stärken kann. Activision hat das Konzept um spezielle Levels, in denen der Spieler beispielsweise einen Riesenroboter steuert, erweitert. Neben dem Minispiel zum Öffnen von Türen aus dem Vorgänger gibt es das (rein virtuelle) Sammelkartenspiel Skystones, das wie eine abgespeckte Version des Minigames Tetra Master aus Square Enix Final Fantasy IX wirkt.

Auch gibt es wieder die acht Elemente aus dem Vorgänger: Jede Figur ist einem dieser Grundstoffe wie Feuer oder Magie zugeordnet. Das jeweils passende Element bringt in einigen Bereichen Boni und öffnet Tore zu Arealen mit zusätzlichen Schätzen. Wer beispielsweise keinen Feuer-Skylander besitzt, kann einzelne Gebiete nicht erreichen. Das Spiel ist zwar mit den drei Figuren des Basispakets zu schaffen, der Zukauf zusätzlicher Spielzeuge mit einem Preis zwischen 10,- und 16,- Euro bringt aber deutliche Vorteile. So bestimmen diese auch die Zahl der Leben pro Level: Verliert ein Skylander seine gesamte Energie, ist er für das aktuelle Level disqualifiziert. Wer viele Figuren besitzt, hat mehr Reserven.

Da die alten Spielzeuge kompatibel sind und dieselben Elemente besitzen, öffnen sich zumindest demjenigen, der bereits in den Vorgänger investiert hat, die entsprechenden Areale. Eine besondere Rolle kommt den namensgebenden "Giants" zu. Diese auf dem Bildschirm und als Spielzeug etwa doppelt so großen Helden sind schon dank ihrer meist behäbigen Geschwindigkeit nicht unbedingt kampfstärker als der Rest. Aber mit ihrer Kraft und ihrem Gewicht können sie schwere Ketten ziehen, brüchige Böden zertrümmern und Wände einreißen, für die ihre kleinen Mitstreiter Bomben benötigen.

Insgesamt ist "Skylanders: Giants" unabhängig von der Plattform eine sehr gute Fortsetzung, die das bewährte Konzept erweitert. Dazu gehört freilich auch, dass die "Skylanders"-Games meist deutlich mehr kosten als der reine Anschaffungspreis. Da die Spiele vor allem auf ein jüngeres Publikum abzielen, sollte den Eltern bewusst sein, dass der Besitz des Basispakets den Wunsch nach vielen Ergänzungsfiguren öffnet. Dank der Kompatibilität der Figuren kommen Besitzer einer umfangreichen Figurensammlung aus "Skylanders: Spyro’s Adventure" beispielsweise von der Wii auch mit dem Basispaket der "Giants" potenziell an alle Schätze und Bereiche.

Die Wii-U-Version weist wenige Besonderheiten gegenüber den anderen HD-Varianten auf. Das Gamepad zeigt vor allem Infos über den aktuellen Charakter und die aktuell zu erfüllende Aufgabe, ersetzt also gerade mal den Blick ins Bildschirm-Menü. Alternativ darf der Gamer auf dem Touchscreen ohne Fernseher spielen. Leider bietet Activision denjenigen, die kurz vor dem Erscheinen der Wii U die Wii-Variante gekauft haben, kein abgespecktes Basispaket ohne die neuen Figuren an.

"Ben 10: Omniverse" bringt eintöniges Gekloppe

Zwei weitere Launch-Titel, die beide von Namco Bandai veröffentlicht werden, zielen auf ein jüngeres Publikum. Ben 10: Omniverse und Die Hüter des Lichts sind gleichzeitig Lizenztitel: Letzteres zum gleichnamigen Dreamworks-Film, ersterer zur Zeichentrickserie, die auf dem Bezahlsender "Cartoon Networks" läuft.

"Die Hüter des Lichts" ist ein typisches Filmlizenz-Game

Leider erfüllen beide Games das Klischee der schlechten Lizenzumsetzung und entpuppen sich nach kurzer Zeit als sehr eintönig. Beide werfen dem Spieler in kurzen Abständen Gegner in den Weg, die wenig Abwechslung bieten und vor allem durch Hämmern auf die immer gleichen Knöpfe besiegt werden wollen. Immerhin bietet "Die Hüter des Lichts" einen Koop-Modus für mehrere (leidensfähige) Gamer.

Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Ignoranz gegenüber den Fähigkeiten des Wii-U-Gamepads, da beide offensichtlich als schnelle Multiplattformspiele umgesetzt wurden und somit den Touchscreen gerade mal als Pausenmenü beziehungsweise Karte nutzen. Selbst Fans von Film beziehungsweise Serie sollten ihr Geld lieber in andere Spiele investieren.

"The Cave" - Erinnerungen an Maniac Mansion sind bei Ron Gilberts Spiel kein Zufall

Ron Gilbert gehört zu den Legenden des Point-And-Click-Adventures. Er ist einer der Schöpfer der großen LucasArts-Titel Maniac Mansion und The Secret of Monkey Island (vgl. Spiel mit Charme, Witz und Einfallsreichtum) und programmierte zudem für ersteres SCUMM (Script Creation Utitliy for Maniac Mansion) als plattformunabhängige Skriptsprache für Adventure-Spiele, die in den meisten LucasArts-Point-And-Clicks zum Einsatz kommt. Bereits seit längerer Zeit existiert ein Open-Source-Projekt namens ScummVM (vgl. Totgesagte Genres leben länger), mit dem die Originaldaten der alten Spiele, die auf SCUMM und anderen Skriptsprachen wie Sierras Adventure Game Interpreter basieren, beispielsweise auf Windows, Linux, Android und diversen Spielekonsolen laufen.

Das neueste Projekt von Ron Gilbert ist Segas The Cave, das er bei Double Fine entwickelte - zusammen mit deren Firmengründer Tim Schafer, Gilberts ehemaligem LucasArts-Kollegen und Ko-Autor von "The Secret of Monkey Island".

Bei so viel Game-Historie sind die Erwartungen entsprechend groß. "The Cave" ist zwar ein Adventure, aber kein Point-And-Click. Spielerisch erinnert es zunächst mehr an Jump-And-Run-Puzzler wie Trine 2 (vgl. Im Bann des Artefakts). Der Gamer wählt drei von sieben Charakteren aus, die "The Cave" - eine sprechende Höhle mit dunklen Geheimnissen - erforschen. Dunkel bedeutet schwarzhumorig, da die Charaktere die Skurrilität haben, die man von ihren Schöpfern erwarten darf. Da sind beispielsweise das fahle Geschwisterpärchen, der Hillbilly oder die verrückte Wissenschaftlerin.

Die Figuren besitzen neben ihrem jeweiligen dunklen Geheimnis, das der Spieler in der Höhle erkundet, individuelle Fertigkeiten. So kann der Hillbilly lange Strecken tauchen und die Abenteuerin sich nach Lara-Croft-Manier mit einem Seil über Abgründe schwingen.

Trotz der spielerischen Nähe zu Jump-And-Runs, steckt die Herausforderung ausschließlich in der Lösung der Rätsel. Verlorene Leben gibt es nicht: Stürzt eine Figur in den Abgrund, wird sie sofort wiederbelebt. Wie die meisten modernen Adventures verzichtet "The Cave" zudem auf Game Over und Sackgassen.

Die Charakterauswahl bestimmt die Erlebnisse innerhalb der Höhle, da sich bestimmte Bereiche nur den passenden Protagonisten öffnen. Gleichzeitig ändern sich die Lösungsmöglichkeiten mit den individuellen Fertigkeiten. Wo beispielsweise der Hillbilly durch einen unterirdischen Teich zu einem Hebel hinter einem Gitter taucht, verwendet der Mönch seine telekinetischen Fähigkeiten zum Bewegen desselben Hebels.

Alle Rätsel sind logisch und die einzelnen Bereiche überschaubar - trotzdem müssen die Charaktere teilweise gefühlte Ewigkeiten innerhalb der jeweiligen Szenen hin und her laufen, um Items einzusammeln und zu dem oft entfernten Ziel zu bringen. Nutzlose Gegenstände gibt es kaum, sodass der Spieler sich relativ sicher sein kann, die meisten Items auch irgendwie verwenden zu müssen. Nur selten muss er dabei um die Ecke denken.

So ist der Schwierigkeitsgrad für Adventure-Veteranen zu gering. Zudem drängt sich der Verdacht auf, dass die Entwickler zu wenig Mut hatten, das Konzept der unterschiedlichen Charaktere konsequent umzusetzen und die Fähigkeiten der einzelnen Figuren zu kombinieren: Beispielsweise könnte der Mönch einen Haken per Telekinese über einen Abgrund positionieren, an dem die Abenteuerin hinüber schwingt. Das wäre aus Entwicklersicht vermutlich ein Kombinations-Albtraum, gäbe dem Spieler aber kreativere Möglichkeiten. Da sich in "The Cave" immer nur eine Figur bewegen kann, ist der integrierte Mehrspielermodus überflüssig: Der aktive Spieler reißt die volle Kontrolle an sich, was eher lästig als kooperativ ist.

Dank der unterschiedlichen Charaktere hat "The Cave" einen für Adventures untypisch hohen Wiederspielwert - zumindest bis alle sieben Geheimnisse erforscht sind. Der Spaß daran wird allerdings durch zahlreiche Passagen, die alle Figuren durchkämmen müssen, getrübt.

Die Möglichkeiten der Wii U ignorieren die Entwickler vollkommen: Das Gamepad dient lediglich zur Auswahl des aktiven Charakters, die mit dem digitalen Steuerkreuz mindestens ebenso einfach ist. "The Cave" bietet nicht einmal die Möglichkeit ohne Fernseher rein auf dem Touchscreen zu spielen.

Unter dem Strich bleibt ein gemischter Eindruck: Die Idee, der Humor, die Charaktere und ihre einzelnen Geschichten sind großartig. Die spielerische Umsetzung erreicht leider nur Mittelmaß. Mit knackigeren Rätseln und mehr Kombinationsmöglichkeiten zwischen den Figuren hätte "The Cave" ein fantastisches Spiel werden können, so ist es ein netter Donwload-Titel, der immerhin die 13,- Euro im eShop wert ist.

Maßgeschneidert

Die vorgestellten Spiele, die alle auf mehreren Plattformen erschienen sind, bringen starke Kontraste hinsichtlich der Anpassung an Nintendos Konsole. Dabei gibt es keine feste Zuordnung hinsichtlich der Firmen. Die Lizenztitel von Namco Bandai zu "Ben 10 Omniverse" und "Die Hüter des Lichts" fallen auch in der Anpassung negativ auf, "Tekken Tag Tournament 2" glänzt dagegen mit Boni für die Nintendo-Welt. Dass nicht zu viele Extras den Weg aufs Gamepad finden, ist zu verschmerzen, zumal kaum jemand im schnellen Kampfgeschehen ständig den Blick zwischen Fernseher und Touchscreen wechselt.

Auch Sega zeigt mit "The Cave" völlige Ignoranz gegenüber den Möglichkeiten der Wii U. Dass der Gamer nicht einmal den Fernseher durch den Touchscreen ersetzen darf, ist unverzeihlich. "Sonic & All Star Racing Transformed" bringt dafür asymmetrisches Gameplay, fünf statt vier lokale Kontrahenten und nutzt den Touchscreen zumindest für die Basisfunktionen der Übersichtskarte und das - leicht versteckte - Spiel ohne Fernseher. Activison bringt für "Skylanders: Giants" die typischen, einfachen Möglichkeiten, die vor allem das Menü ersetzen und das Spiel ohne Fernseher ermöglichen. Für die Minispiele kommen zusätzlich der Bewegungssensor und der Touchscreen zum Einsatz.