Wer zahlt für die Endlager?

Seite 3: Notstand in Kalifornien

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Unter einer schweren Dürre leidet auch nach wie vor der US-Bundesstaat Kalifornien. Im Norden wird diese zur Zeit durch gefährliche Waldbrände verschlimmert. Dort befindet sich die ganze Region im Ausnahmezustand, berichtet die nicaraguanische Zeitung El Nuevo Diario. Mehrere tausend Menschen hätten evakuiert werden müssen. 5.500 Feuerwehrmänner seien im Einsatz, um die Brände zu löschen. Dürre, starke Winde und hohe Temperaturen schaffen ideale Bedingungen für deren Ausbreitung. Knapp 50.000 Hektar (500 Quadratkilometer) Wald und Brachland seien bereits zerstört.

Insgesamt seien in diesem Jahr in Kalifornien bisher schon rund 2.800 Quadratkilometer Land durch Waldbrände verwüstet worden, schreibt die New York Times. Obwohl die "Saison" noch lange nicht vorüber sei, wäre damit der Durchschnitt von 2.000 Quadratkilometer eines normalen Jahres schon überschritten. Den Behörden mache besonders die Schnelligkeit zu schaffen, mit der neue Brandherde entstünden und mit der sich das Feuer in oft unvorhersehbarer Weise ausbreite.

Die Wasserreservoirs des Landes enthielten weniger als die Hälfte der Menge, die zu dieser Jahreszeit üblich wäre, und viele Brunnen seien versiegt. Die unterirdischen Wasseradern seien so sehr erschöpft, dass sich mancherorts die Erde um fünf Zentimeter pro Monat absenke. Die Dürre sei die schlimmste in der Geschichte des Landes.

Kaliforniens Wasserversorgung hängt zu einem wesentlichen Teil von den winterlichen Niederschlägen ab, die als Schnee zunächst auf den Bergen liegen bleiben. Doch mit diesem sah es in den letzten Jahren besonders schlecht aus. Die fünf Jahre mit der geringsten Schneebedeckung seit dem Beginn der entsprechenden meteorologischen Aufzeichnungen lagen alle in den letzten zehn Jahren. Jedes der letzten vier Jahre seit Beginn der Dürre gehörte zu diesen Negativrekorden.

Einige hoffen derweil, dass das El-Niño-Wetterphänomen, das sich gerade im Pazifik aufbaut, ergiebige Niederschläge und damit Erleichterung bringen könnte. Doch die Chancen stehen nur Fifty-fifty, meinen die Wissenschaftler. Diese haben sich die sieben Jahre seit dem Beginn der 1950er angesehen, in denen die El-Niño-Bedingungen Ende Sommer/Anfang Herbst den derzeitigen ähnelten. Das Ergebnis: Drei der jeweils folgenden Winter fielen tatsächlich überdurchschnittlich nass aus, einer war normal, aber drei waren trockener als der Durchschnitt.

Weniger Neuwagen in China

Und wie immer zu guter Letzt die gute Nachricht der Woche: Das Springerblatt "Welt" berichtet, dass die meisten deutschen Automobilhersteller hinter vorgehaltener Hand über Absatzschwierigkeiten in China klagen. Das Land ist seit einigen Jahren der weltweit größte PKW-Markt.

Offenbar ist dort die neue Mittelklasse nicht mehr ohne weiteres bereit, viel Geld auszugeben, um im Stau der Großstädte viel schlechte Luft einzuatmen. Das lässt für China und die globale Umwelt ein wenig hoffen.