Zahlt es sich aus? Neues zu Journalismus und "Staatsknete"
Seite 3: "Toxisch": Kein Unterschied zwischen Journalismus und Auftragskommunikation?
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- Das Strukturproblem im Brennglas
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Mit dieser neuen Quantität und Qualität hybrider Medienkommunikation, hier konkret des weiteren Verschwimmens und Unterlaufens der Unterschiede zwischen Journalismus und Auftragskommunikation, wird die "Glaubwürdigkeit" von Medien wieder und weiter infrage gestellt.
An sich nichts Schlechtes für aufklärende gesellschaftliche Kommunikation – wenn Missfallen nicht oft direkt ins Regressive und Reaktionäre umschlüge, gerade angesichts der gegenwärtigen sozialen Spannungen und Spaltungen.
Vertrauensbildende Maßnahmen mit Blick auf das Publikum journalistischer Medien sähen sicher anders aus als solche höchst fragwürdigen, ja toxischen "Kooperationen".
Eine einfache Antwort auf das Dilemma ist und bleibt: Die Gesellschaft sollte den Journalismus hinreichend mit Ressourcen ausstatten, insofern er tatsächlich unabhängig von den Interessen reicher oder einflussreicher Dritter agieren soll. Als "fourth estate", also als Stimme der Unterprivilegierten.
Zugleich kann gefragt werden, warum die Beteiligten in Politik, Auftragskommunikation und Journalismus 1.) so eng zusammenwirken und 2.) davon ausgehen, dass Derartiges nicht früher oder später öffentlich bekannt und diskutiert würde?
In Anlehnung an einen Spruch Guido Westerwelles (aus einem ganz anderen Zusammenhang) ließe sich hier vielleicht am ehesten sagen: "Spätrömische Dekadenz".