Zwei Websites der japanischen Regierung gecrackt

Japans Regierung will jetzt schärfer gegen "Cyberterrorismus" vorgehen

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Japans Regierung will, nachdem Cracker am Montag und Dienstag erstmals Websites von Regierungen entstellt hatten, Sicherheitsmaßnahmen im Internet verstärken. Um auf die Spur der noch unbekannten Cracker zu kommen, will man sich offenbar auch an die USA wenden, weil man dort mehr Erfahrungen mit Aufklärung von Straftaten im Internet habe.

Die Cracker waren, offensichtlich als Protest gegen das Abstreiten des japanischen Massakers in Nanking im Jahr 1937 seitens rechter Gruppen, in zwei offizielle Websites eingedrungen. Die chinesische Regierung hatte gegen das Treffen gegenüber der japanischen Regierung protestiert, die aber kein Verbot aussprach. Auf die Website des Wissenschaftsministeriums legten die Cracker, die sich "Brazil p00 hackerz" nennen, einen Link auf eine pornographische Website, auf die Website des Ministeriums für Management und Koordination platzierten sie Kritik an Japan für das Massaker: "Das chinesische Volk muss seine Stimme erheben, um gegen die japanische Regierung zu protestieren, die es ablehnt, das historische Verbrechen des Nanking-Massakers einzugestehen." Angeblich sei das Wissenschaftsministerium bereits im letzten Monat das Ziel einer "Emailbombe" gewesen, was schlicht heißt, dass Hunderte identischer Emails dorthin geschickt wurden.

Die Cracker erzielten ihre Erfolge fast unmittelbar nach der Ankündigung der Regierung, dass man die Sicherheitsmaßnahmen bis zum Jahr 2003 auf den US-Standard erhöhen und ein Plan ausarbeiten werde, um gegen Cracker vorzugehen. Jetzt wurde ein Treffen von Ministern und Polizei anberaumt, um schneller den "Cyberterrorismus" zu bekämpfen. Offenbar legt sich jetzt auch die japanische Regierung diese Sprachregelung zu.