2,2 Billionen Dollar: So viel wurde 2023 für Rüstung ausgegeben

Bewaffnete Soldaten mit startendem Hubschrauber im Hintergrund

(Bild: Pexels,Pixabay)

Militärausgaben steigen weltweit. Das Rennen um globale Dominanz geht weiter. Was Nato-Länder und ihre Konkurrenten ausgeben.

In einer Welt, die zunehmend von geopolitischen Spannungen und Konflikten geprägt ist, haben die weltweiten Verteidigungsausgaben im Jahr 2023 einen noch nie dagewesenen Höchststand erreicht. Mit einer Summe von 2,2 Billionen US-Dollar erreichen sie einen neuen Rekordwert.

Militärausgaben auf Rekordniveau

Diese Zahl präsentierte das Internationale Institut für Strategische Studien (IISS) in seiner jährlichen Auswertung. Dabei stellte das IISS auch fest, dass sich die Militärausgaben sehr unterschiedlich verteilen.

Fast 60 Prozent der Gesamtausgaben entfielen demnach auf die Nato-Staaten. Allein die Rüstungsausgaben der USA belaufen sich auf über 40 Prozent.

Verteidigungsbudgets der Supermächte USA, China und Russland

Die Regierung in Washington stellte für das Militär im Jahr 2023 ein Budget von 905,5 Milliarden US-Dollar zur Verfügung – mehr als die folgenden 15 Länder zusammen. Großbritannien liegt bei den Rüstungsausgaben an fünfter, Deutschland an siebter und Frankreich an achter Stelle.

China, Russland und Indien machen dagegen nur knapp ein Fünftel der weltweiten Ausgaben aus. Die Regierung in Peking gibt rund 219,5 Milliarden US-Dollar für Verteidigung aus und liegt damit auf Platz zwei der Rangliste. Russland belegt mit Militärausgaben in Höhe von 108,5 Milliarden US-Dollar den dritten Platz.

Für dieses Jahr rechnet das IISS mit einem weiteren Anstieg. Ein Grund dafür ist der anhaltende Krieg in der Ukraine. Aber auch die Unsicherheiten im Nahen Osten, ausgelöst durch den Krieg zwischen Israel und Gaza, spielen eine Rolle.

Muss Europa mehr in Sicherheit investieren?

Das IISS nimmt die aktuellen Daten zum Anlass, den europäischen Staaten die Leviten zu lesen. "Europa mangelt es an Dringlichkeit", sagte Ben Barry, leitender Mitarbeiter des IISS und ehemaliger Offizier der britischen Armee, der Financial Times.

Er spielt damit auf die Tatsache an, dass die westeuropäischen Militärausgaben offenbar von denen Asiens übertroffen werden und langsamer steigen. Und das, obwohl der Krieg in der Ukraine die größte Sicherheitsbedrohung für die Region seit dem Zweiten Weltkrieg darstelle.

Während die europäischen Militärausgaben bis 2023 im Schnitt nur um 4,5 Prozent steigen sollen, hätten die asiatischen Länder ihre Budgets um 4,7 Prozent erhöht. Damit geben die europäischen Staaten im Schnitt 1,6 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Rüstung und Krieg aus. In Asien hingegen werden durchschnittlich 1,8 Prozent des BIP für Verteidigung ausgegeben.

Sicherheitspolitik in Europa: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Das Institut bescheinigte den Westeuropäern allerdings, aufzuholen. Nach den Jahren von Unterinvestitionen hole man jetzt auf, heißt es beim IISS. Ein Grund sei die Verschlechterung der Sicherheitslage.

Gemeint ist damit der Krieg in der Ukraine. Wollen die westlichen Staaten der Regierung in Kiew weiterhin Waffen spenden, müssen sie letztlich die Rüstungsausgaben steigern.

"Die westlichen Regierungen befinden sich wieder einmal in einer Situation, in der sie entscheiden müssen, ob sie Kiew mit genügend Waffen ausstatten, um einen entscheidenden Schlag zu führen oder ob sie nur genug liefern, um nicht zu verlieren", sagte IISS-Generaldirektor Bastian Giegerich gegenüber The Guardian.

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