2023: 36,8 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen
Seite 2: Wie setzen sich die Emissionen zusammen?
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Auch darüber gibt der neue Bericht Auskunft. Die Verbrennung von Kohle trug 2023 15,4 Milliarden Tonnen CO2 bei, die von Erdölprodukten 12,1 und von Erdgas 7,8 Milliarden Tonnen.
Nicht enthalten ist darin übrigens das Methan, das bei Förderung und Transport entweicht und ein im Vergleich zum CO2 wesentlich effektiveres, aber zum Glück nicht besonders langlebiges Treibhaus ist. Schließlich steuern die Prozesse der Zementproduktion noch 1,6 Milliarden Tonnen bei.
Enthalten ist in diesen Zahlen auch der Beitrag der internationalen Luft- und Schifffahrt von 1,2 Milliarden Tonnen CO2, der 2023 um 11,9 Prozent gestiegen ist, aber nicht in den Statistiken der einzelnen Länder auftaucht.
Woher kommen die Emissionen?
Schließlich wäre noch zu fragen, welche Länder die größten Emittenten sind. Der Anstieg in diesem Jahr ging vor allem auf das Konto Chinas und Indiens, wofür dort vor allem der zunehmende Einsatz von Kohle verantwortlich war. Während der Treibhausgasausstoß in den USA um drei und in der EU gar um 7,4 Prozent zurückging.
China ist seit Mitte der 2000er-Jahre der weltweit größter Emittent, wenn man mal außer Acht lässt, dass das Land den Rest der Welt mit gigantischen Warenmengen versorgt, und damit sozusagen die Verantwortung für die erzeugten Emissionen eigentlich den Kunden zugeordnet werden könnte.
Schaut man sich die Pro-Kopf-Emissionen in den wichtigsten Ländern an, so liegt China mit acht Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr noch immer deutlich hinter den USA (14,9) und Russland (11,4). In der EU sind es 6,7 und in Indien nur zwei Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr. Die Zahlen stammen ebenfalls aus dem Bericht, sind allerdings von 2022.
Interessant schließlich auch ein Blick auf die Frage der akkumulierten Emissionen, das heißt, darauf, wie viel die einzelnen Länder seit dem Beginn der Industrialisierung in die Luft geblasen haben. Das ist nicht ganz unwichtig, weil mit diesen Emissionen eine historische Verantwortung verbunden ist, da sich das CO2 in der Atmosphäre anreichert und dort langfristig verbleibt.
Auch hier liegt die USA vorne, und zwar mit rund 450 Milliarden Tonnen CO2 mit großem Abstand. Es flogt die EU mit etwa 300 Milliarden Tonnen, und erste dann kommt China, das rund dreimal so viele Einwohner wie die EU hat, mit circa 270 Milliarden Tonnen CO2.
Wer also hierzulande meint, mit dem Finger auf das Land der Mitte zeigen zu können, sollte vielleicht erst einmal nach der Verantwortung der alten Industriestaaten fragen und dann vielleicht auch einen Blick auf den atemberaubenden Ausbau der chinesischen Solar- und Windenergie werfen.