Die Weltwunder von Dubai

Das Emirat will mit spektakulären Projekten Aufmerksamkeit erzielen und sich als weltweit einzigartiger Standort profilieren

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Dubai - gerade wurden eine Milliarde US-Dollar in DaimlerChrysler-Aktien erworben - sucht mit allen Mitteln der Megalomanie in die Geschichte einzugehen, indem eine ganze Reihe von Weltwundern gebaut werden. 1001 Nacht auf modern: das scheint zumindest der Ehrgeiz und die Vision von Kronprinz Sheikh Mohammed bin Rashid Al Maktoum zu sein, der gewaltige architektonische Projekte anschiebt, um sich einen Namen zu machen und Dubai auch dann, wenn das Ölgeld weniger wird, weiterhin als Wirtschafts- und Tourismusstandort attraktiv zu halten. Nach vielen anderen Projekten, die Dubai Einzigartigkeit garantieren sollen, wurde nun der Startschuss für das gigantische Waterfront Projekt gegeben.

Geld scheint erst einmal wenig Rolle zu spielen. Gerade wird in Dubai mit voraussichtlich 560 Metern der höchste Wolkenkratzer der Welt gebaut (Der weltweit größte Wolkenkratzer wird in Dubai gebaut). Mit dem einem Segel ähnelnden Burj al Arab gibt es bereits mit 321 Metern das höchste Hotel der Welt. Gigantisch natürlich auch die Jumeirah Moschee. Dubailand macht Disney Land Konkurrenz. Der Freizeitpark für 20 Milliarden US-Dollar wird doppelt so groß wie das amerikanische Vorbild sein und mit "Mall of Arabia" die größte Einkaufsanlage besitzen. Und weil es so schön warm und trocken ist, wird es ab Ende 2005 in der "Mall of The Emirates" auch mit "Ski Dubai" die größte Ski-Anlage mit 6.000 Tonnen künstlichem Schnee in einer Halle geben.

Das "achte Weltwunder", die zwei größten künstlichen Inseln der Welt mit einem Durchmesser jeweils von 5 Kilometern in Palmenform, sind im Bau. Die erste Insel soll bald fertiggestellt sein. Die angebotenen Villen sind weitgehend verkauft. Eine weitere künstliche Inselwelt mit dem bescheidenen Namen "The World" ist im Bau. Die 200 Inseln in Form der fünf Kontinente sollen die natürlich die weltweit exklusivste Ferienanlage darstellen, wobei jede Insel nach einem anderen Land gestaltet werden soll. Und weil die beiden Inseln in Palmenform so gut ankommen, wurde im letzten Jahr auch noch der Bau einer dritten mit einer Größe von 80 Quadratkilometern beschlossen. Auch hier wurden angeblich bereits viele Villen und Grundstücke verkauft.

Dubai Marina, eine "intelligente" Stadt in der Nähe von Dubai City wird bereits gebaut. Auch "Hydropolis", das erste Luxushotel unter Wasser, entworfen vom deutschen Architekten Joachim Hauser, wird ein Novum des arabischen Landes sein. Mit der Internet City und der Media City hat Dubai schon früh begonnen, ein technisches Standbein zu erhalten.

Am letzten Wochenende wurde nun das neueste Projekt von General Shaikh Mohammad Bin Rashid Al Maktoum, dem Thronprinzen, bekannt gegeben: Dubai Waterfront. Natürlich ist es wieder einmal "Megaprojekt", auch wenn der Kronprinzip bescheiden kommentierte, dass es nur ein Bestandteil von weiteren künftigen Projekten sei. Es sei nochgenügend Platz für weitere Pläne. Schließlich ist die Waterfront nur der Beginn eines Riesenprojekts und steht am Beginn eines geplanten 75 km langen Kanals.

750.000 Menschen sollen einmal in der neuen Stadt mit 10 geplanten Stadteilen auf 440 Quadratkilometern Fläche an der Küste leben. Dazu gehören natürlich auch wieder künstliche Inseln in einer künstlichen Bucht. Es sei das Dubais größtes Bauprojekt mit den besten Architekten der Welt, sagt der Kronprinzip schwärmerisch, und natürlich auch weltweit das größte Bauvorhaben an der Küste. Mit viel Geld wird hier noch geträumt ...