Forencheck: Treibhausgasemissionen aus Mooren, Bewässerungssysteme in der DDR und der Düngeeffekt von CO2
Seite 2: DDR-Bewässerungssystem als Beleg für Wassermangel?
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Auf den Artikel "Geringere Ernten wegen außergewöhnlicher Dürre" von Susanne Aigner entspinnt sich eine kurze Forumsdiskussion über die Gründe, warum in Thüringen alte landwirtschaftliche Bewässerungsanlagen existieren:
Der Umstand, dass es da ein altes Bewässerungssystem gibt, sagt schon was zum Thema "außergewöhnliche Dürre", oder? Scheint also schon vor etlichen Jahrzehnten die Notwendigkeit gegeben zu haben, der einen oder anderen Dürre großflächig abzuhelfen. Dass es lange brach lag, zeigt lediglich, dass man für eine ganze Zeit mit dem Wetter Glück gehabt hat.
Darauf wird in einem weiteren Kommentar erwidert:
Keine kurzen Schlüsse bitte. Die Versorgungsinfrastruktur der DDR war eine grundsätzlich andere. Es wurde weniger und langsamer wiederaufbereitet. Es gab weniger Kreisläufe und wenn, waren sie oft weitaus verlustreicher als heute. Die Stauseen mussten zudem öfter Hochwasserereignisse aufnehmen. Ich finde eher schade, dass der Artikel über den Sinn des Systems in der DDR nicht wenigstens zwei Sätze verliert. So bleibt dann wieder viel Platz für unsinnige Spekulationen.
Ein Blick auf die historischen Daten des Dürremonitors des UFZ Leipzig verrät, dass es auch in der Vergangenheit Dürren gegeben hat. Spätestens seit 2018 ist aber eine deutliche Verschärfung auf der Karte zu erkennen, zudem treffen die verschiedenen Grade der Dürre die Fläche fast der gesamten Bundesrepublik.
Auf das Gebiet von Thüringen bezogen sind Dürreverhältnisse in den Jahren 1964 und 1976 zu erkennen, und schließlich wieder durchweg ab 2018. Bei der jetzigen Dürre kommt im Gegensatz zu einzelnen trockenen Jahren in der Vergangenheit hinzu, dass sie sich akkumuliert, denn auch die tiefen Bodenschichten sind mittlerweile ausgetrocknet und es steht zu wenig Wasser für die Grundwasserneubildung zur Verfügung. Grundwasserstände fallen dadurch ab.
Insgesamt ist es richtig, dass die Niederschlagsmenge in den ostdeutschen Bundesländern von je her geringer ist – im Mittel beträgt sie etwas mehr als 600 mm, in Gesamtdeutschland knapp 800 mm. Die breitere Anwendung von Bewässerungssystemen in der DDR erklärt das alleine aber noch nicht. Sie war bedingt durch eine Politik der Intensivierung der Landwirtschaft, die auf eine weitgehende Selbstversorgung der DDR mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen ausgerichtet war.
Diese sollte auch in trockeneren Jahren gewährleistet sein. Für die entsprechende Infrastruktur zur Bewässerung wurden staatliche Fördermittel bereitgestellt. Doch die eingesetzten Bewässerungssysteme waren arbeitsintensiv, wie schon im Artikel beschrieben, was wohl einer der Gründe sein dürfte, dass sie nach 1990 nicht weiter betrieben wurden, hinzu kamen, wie ebenfalls benannt, ungeklärte Eigentumsverhältnisse.