KI statt Kollegen: Der neue beste Freund im Büro

Symbolische Darstellung verschiedener Einsatzbereiche von KI

Immer mehr Beschäftigte nutzen ChatGPT & Co. für ihre tägliche Arbeit. Doch ausgerechnet das Miteinander im Team gerät dadurch in Gefahr.

Künstliche Intelligenz (KI) verändert den betrieblichen Alltag. Beispiele gibt es viele. In der Architektur hat KI eine "enorme Transformationskraft", sagt Matthias Hollwich, Gründer des New Yorker Architekturbüros HWKN. "Wir stehen mitten in einer Revolution, die mit dem Einzug der Moderne vergleichbar ist."

KI steigert Effizienz und verändert Teamarbeit

Mit KI könne datenbasiert anders kreativ gearbeitet werden: "Einblicke in lokale Bedürfnisse, Kontext, Menschen, Emotionen und Persönlichkeiten. Dies ermöglicht uns, Gebäude in ganz neuen, entwerferischen Logiken zu entwickeln", so Hollwich.

Einerseits könne KI rationalisieren, andererseits "können wir sie einsetzen, um unsere Ambitionen zu steigern und sozial aktivierte, kontextbezogene, ökologische und spannende Gebäude zu entwerfen", beschreibt der Experte die Auswirkungen auf Architekturbüros.

Der ökonomische Vorteil für das Management erklärt sich von selbst: Viele Abläufe können KI-Systeme deutlich effizienter, teilweise sogar ohne weiteres Zutun eines Menschen, bewältigen. KI verändert jedoch nicht nur auf Prozessebene die Arbeit, sondern wirkt sich auch auf zwischenmenschlicher Ebene aus, wie aktuelle Untersuchungen verdeutlichen.

Studie: Jeder Fünfte arbeitet lieber mit KI als Menschen

Jede fünfte befragte Person arbeitet fachlich bereits lieber mit der KI als mit Kollegen im Team zusammen: Das ist das Ergebnis einer Indeed-Umfrage unter 500 Anwendern von generativer KI wie ChatGPT am Arbeitsplatz hierzulande.

Laut der Umfrage bevorzugen 19 Prozent der Befragten die Zusammenarbeit mit KI-Assistenten gegenüber menschlichen Kollegen. Für 28 Prozent der Befragten macht es keinen Unterschied: Sie arbeiten gleichermaßen gerne mit KI und menschlichen Kollegen. Nur 53 Prozent der Befragten ziehen es eindeutig vor, weiterhin im Team zu arbeiten.

Auch lassen 36 Prozent der befragten Angestellten ihre Arbeit von KI bewerten und verzichten damit auf menschliches Feedback. Sie stellen KI inhaltliche Fragen, um nicht andere Beschäftigte ansprechen zu müssen. Bei Entwicklung von Strategien zur KI-Integration sollte der Blick "auf die zwischenmenschliche Interaktion am Arbeitsplatz nicht vergessen werden", kommentiert Haufe online die Ergebnisse.

Deutsche Konzernchefs setzen verstärkt auf KI-Investments

Die Entwicklung widerspricht der Zielsetzung vieler Unternehmen, die Arbeiten per Teamarbeit steuern. Koordinierungs- oder Führungsaufgaben werden von Arbeitsgruppen übernommen, Projekte über eigenverantwortliche Teams organisiert. Dies beinhaltet regelmäßigen Austausch der Beteiligten. Damit soll eine schnelle Anpassung auf veränderte Rahmenbedingungen möglich sein, Fehler sollen bereits im Frühstadium korrigiert werden.

Die Chefs deutscher Firmen setzen weiter auf KI, wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG mit ihrem "CEO Outlook 2024" jüngst mitteilte. 54 Prozent der deutschen Vorstandschefs sehen es als größte Herausforderung, technologisch Schritt zu halten.

Die erfolgreiche Einführung generativer KI erachten viele Top-Manager als wichtigsten Treiber für Wachstum (16 Prozent), gefolgt von einer weiteren Digitalisierung des Geschäfts (15 Prozent). 58 Prozent priorisieren generative KI auch in einem schwierigen Umfeld als Top-Investition. Für den "KPMG CEO Outlook 2024" wurden weltweit und branchenübergreifend 1.325 Vorstandschefs von Großunternehmen interviewt, darunter die Chefs von 120 deutschen Konzernen, meldet das Handelsblatt.

Digitale Weihnachtsfeiern: Neue Trends in der virtuellen Teamkultur

"Ob Remote-Team oder Unternehmen mit verteilten Standorten – eine digitale Weihnachtsfeier bietet eine einzigartige Gelegenheit, das Jahr gemeinsam ausklingen zu lassen", beschreibt Isabella Beyer, Content Marketing Managerin bei Management Circle, einen neuen Trend.

Dieses Event müsse jedoch gut organisiert werden. Es muss das passende Videokonferenz-Tool ausgewählt, auch Termin und Einladung passend organisiert werden. "Dies können Sie klassisch per E-Mail machen oder Sie verschicken mal wieder etwas Haptisches und senden Ihren Kollegen handgeschriebene Einladungskarten nach Hause."

Es hat sich ein spezieller Beratungsmarkt für virtuelle Feiern entwickelt, legt die Expertin offen. So könne ein Quiz organisiert werden, zu dem es besondere Online-Tools gebe, etwa Kahoot. Mydays als einer der bekanntesten Event-Veranstalter bietet Möglichkeiten für virtuelle Weihnachtsfeiern, etwa ein Winetasting per Bildschirm. "Mit kreativen Ideen, interaktiven Aktivitäten und modernster Technik wird auch eine virtuelle Feier zum unvergesslichen Erlebnis", ist sich Beyer sicher.

Inwieweit Ideen wie diese zum Einzelkämpfertum der Angestellten beitragen, lässt die Indeed-Umfrage offen.