Können wir uns die Sonderförderung kleiner privater PV-Anlagen noch leisten?

Seite 3: "Kleine Dachanlagen und die Erhöhung des Eigenverbrauchs durch Batteriespeicher sind doch gar nicht unwirtschaftlich, weil ich damit einen finanziellen Gewinn mache."

Die Tatsache, dass es sich für einen Einzelnen lohnt, heißt nicht automatisch, dass dies auch gesamtwirtschaftlich die effizienteste Lösung ist. Dass sich ein hoher Eigenverbrauch für den Einzelnen lohnt, liegt nur daran, dass bei Privathaushalten der zu zahlende Preis pro Kilowattstunde erhebliche Anteile erhält, die Dinge finanzieren sollen, die nichts mit dem individuellen Verbrauch zu tun haben (z.B. die Netzinfrastruktur oder den Staatshaushalt).

Ein Stromtarif, der sich an den tatsächlich verursachten Kosten orientiert, hätte einen recht hohen monatlichen Anschlusspreis (abhängig von der Anschlussleistung) und einen Preis pro Kilowattstunde, der sich an den tatsächlichen Strombeschaffungskosten orientiert, welche im Durchschnitt deutlich unter zehn Cent liegen.

Dies würde jegliche mit Eigenverbrauch zusammenhängende Geschäftsmodelle obsolet machen. Das jetzige System, das einen hohen Eigenverbrauch finanziell attraktiv macht, führt dazu, dass kleine PV-Anlagen tendenziell eine höhere Rendite als große PV-Anlagen ermöglichen, was ein erheblicher Fehlanreiz ist, weil vorhandene Dachflächen nicht ausgenutzt werden. Von daher sollte der finanzielle Anreiz des Eigenverbrauchs durch eine angemessene Förderung jeder erzeugten Kilowattstunde ersetzt werden.