MH17: Niederländische Ermittler machen Volkswehr für Abschuss verantwortlich

Laut CNN-Quellen enthält der vorläufige Endbericht des Dutch Safety Boards eindeutige Hinweise auf einen Abschuss durch eine BUK-Rakete

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Nach Informationen des amerikanischen Fernsehsenders CNN enthält die vorläufige Fassung des Untersuchungsberichts unter Leitung des Dutch Safety Boards zur Absturzursache von MH17 deutliche Hinweise darauf, dass eine BUK-Rakete dafür verantwortlich war.

CNN stützt sich auf Aussagen von zwei anonymen Quellen, die Kenntnis von dem mehrere hundert Seiten langen Bericht haben. Demnach verweist eine minütliche Chronik des Fluges MH17 sowie eine Rekonstruktion des Abschussortes darauf , dass die Rakete von einem Ort abgeschossen wurde, der zum Zeitpunkt des Absturzes unter Kontrolle der Volkswehren im Osten der Ukraine stand.

Die niederländischen Ermittler ziehen, so die CNN-Quellen, daraus den Schluss, dass die Beweislage "pro-russische Rebellen" für den Abschuss des Flugzeugs verantwortlich mache.

Auch gegen die Fluggesellschaft Malaysia Airlines werden in dem vorläufigen Bericht Vorwürfe erhoben, weil sie, im Gegensatz anderen Fluggesellschaften, nicht die NOTAM (Notice to airmen)- Berichte zu Bedingungen des Überfluggebietes berücksichtig haben. Die Berichte warnen Piloten vor möglichen Gefahren, wie sie zum Beispiel in Konfliktzonen gegeben sind.

Der Untersuchungsbericht unter Leitung des Dutch Safety Board ist auf Folgerungen für die Flugsicherheit ausgerichtet. Es sollte im Abschlussbericht keine Schuldigen nennen (Untersuchungsbericht über den Absturz von MH17 liegt den beteiligten Regierungen vor). Laut Regeln der Internationalen Flugbehörde ICAO muss der Bericht innerhalb eines Jahres nach dem Absturz vorgelegt werden, also bis zum 17. Juli. Der geheime Bericht liegt beteiligten Staaten bereits seit 2.Juni vor.

CNN zufolge wurde er darüber hinaus an das National Transportation Safety Board (NTSB), an die Federal Aviation Administration (FAA) und an Boeing verteilt. Kommentare von deren Seiten seien angefragt, aber nicht abgegeben worden.

Veröffentlicht werden soll der Bericht erst im Oktober dieses Jahres.

Russische Experten gehen demgegenüber in eigenen Ermittlungen davon aus, dass MH17 von einer "Luft-Luft-Rakete nicht russischer Produktion" abgeschossen wurde, berichtet Sputnik. Dies sei die Hauptversion des russischen Ermittlungsausschusses. Zitiert wird dazu ein Zeuge, der gesehen habe, "dass ein Kampfjet nach einem Einsatz am Tag der Tragödie ohne eine Rakete zurückgekehrt sei".