Seite 2: Der Inhalt ist durchaus rezeptpflichtig

Die Macher des genialen Partypakets haben dieses offenbar selbst ausgiebig getestet. Anstatt der versprochenen 24 Drinks sind nämlich auf dem Bild 32 abgebildet. Auch die Beschreibung verspricht 8 Drinks mehr. Vielleicht ist das Absicht? In jedem Fall sind 32 Drinks für 37,44 Euro 44 selbst bei uns, wo man sich in jedem Supermarkt für 8 Euro totsaufen kann, ein günstiges Angebot. Doch was ist darin?

Aus ethnologischem Interesse wie aus Gesundheitsgründen sollten wir das Angebot vor Bestellung doch prüfen. Zunächst fällt auf, dass die Mengen eher homöopathisch ausfallen. Ein Tonic aus der Bordbar einer Fokker 70 ist mit 15cl sicher verbrauchssenkend, an einem heißen Strand aber allenfalls ein Tropfen auf den heißen Bauch. Der Cognac von "Bache Gabrielsen" ist in Frankreich eher unbekannt. Es handelt sich um ein reines Duty-Free-Gewächs, das mit 2cl auch keinen weiteren Schaden anrichten kann.

Kritischer sind da schon die 5cl des "Fireball Wiskey Liqueur", insbesondere, wenn man sie mit Jägermeister und "Dooley's" mixt und den dann entstehenden Durst mit zwei "Gammel Dansk" löscht. Auf jeden Fall wird die Phantasie des Mixers auf der Beach Party durch die Kombinationsbreite beflügelt. So könnte er in das Seven Up den Finlandia Vodka kippen, was die Frage aufwirft, was dann mit "Greenall's Gin" geschehen soll: Pur? Oder gleich in die Bloody Mary?

Höhepunkt der Orgie ist allerdings eines der schlechtesten Sektgetränke der an schlechtem Sekt (Prosecco Valdobbiadene, Schlumberger, Rotkäppchen, Henkell) nicht armen Welt, das spanische Alkoholentwöhnungsmittel "Codorniu". Die 20cl dieses Gebräus können, einen heißen Strandtag vorausgesetzt, selbst bei trinkerprobten Skandinavierinnen einen unangenehmen Sonnenbrand und den Verlust eines Piercingringes auslösen.

Ich behaupte: Kein Sangria-Eimer am Ballermann, keine Strandbar an der bulgarischen Schwarzmeerküste wie am Balaton kann mit "din egen Minibar" mithalten.

Deshalb rufen wir unseren kreativen Nachbarn über den Fehmarnbelt ein schadenfrohes Skål! zu. Falls sich das Paket diesen Sommer tatsächlich am Markt durchsetzt, ist allerdings eine baldige Entvölkerung Dänemarks zu befürchten.