Mehrheit für Nuklearwaffen? – Jetzt spricht die Friedensbewegung

Seite 2: Lea Heuser, Aachener Friedenspreis: "Menschen in Öffentlichkeit bringen, die unter Krieg leiden"

Vermutlich ist den meisten Menschen nicht klar, dass bei uns stationierte Atomwaffen weniger einen Schutz als vielmehr eine Bedrohung darstellen. Sie sind ein potenzielles Angriffsziel und werden von Nicht-Nato-Staaten ihrerseits als Bedrohung gewertet, was sie bei einem etwaigen Angriff wieder für uns zur Gefahr machen würde.

Kämen Atomwaffen in größerem Stil zum Einsatz, wäre das zudem ein weiterer Sargnagel für den Klimazusammenbruch und die Bewohnbarkeit des Planeten Erde.

Offensichtlich ist hier mehr Aufklärung nötig. Die Sorgen der Menschen und ihr Bedürfnis nach Schutz sind sehr nachvollziehbar, aber eine Konfrontation mit Atomwaffen kann unserer Meinung nach die Welt nicht sicherer machen.

Aufklärung tut also Not. Die Friedensbewegung muss Menschen in die Öffentlichkeit bringen, die unter Krieg leiden und Auswege zeigen. Dies tun etwa unsere diesjährigen Preisträger:innen aus dem Jemen.

Zivile Möglichkeiten der Konfliktlösung müssen einen viel größeren Raum im Regierungshandeln einnehmen, denn diese gibt es und sie wirken. Auch Kampagnen wie ICAN, die nicht von ungefähr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurden und für eine international breit getragene Ächtung von Atomwaffen kämpfen, können einen essenziellen Beitrag zur Aufklärung leisten.