Mikro- und Nanoplastik: Eine unsichtbare Gefahr für Mensch und Umwelt

Seite 2: Nanoplastik: Die unsichtbare Gefahr im Trinkwasser

Als Nanoplastik bezeichnet man Partikel mit einem Durchmesser von weniger als einem Mikrometer. Aufgrund ihrer geringen Größe blieben diese Partikel bisher weitgehend unentdeckt. Inzwischen ist es analytisch möglich, diese Partikel nachzuweisen.

Untersuchungen in den USA haben inzwischen gezeigt, dass in Wasser, das in Plastikflaschen abgefüllt wurde, mehr als 200.000 Nanoplastikpartikel pro Liter enthalten sein können.

Überraschenderweise handelte es sich bei diesen Nanopartikeln meist nicht um solche aus PET, dem Material, aus dem die Flaschen hergestellt werden. Der größte Teil des Nanoplastiks bestand aus Polyamid.

Dieser Kunststoff gelangt vermutlich über die Wasseraufbereitung und -filtration ins Wasser, da hier häufig Kunststoffmembranen eingesetzt werden. Inwieweit diese Ergebnisse auf Deutschland übertragbar sind, ist derzeit noch nicht geklärt.

Das gilt auch für die Frage, ob bei der Trinkwasseraufbereitung hierzulande vergleichbare Techniken zum Einsatz kommen.

Der Preis für den Wohlstand

Das jetzt entdeckte Nanoplastik gilt als besonders toxisch, weil es aufgrund seiner geringeren Größe leichter tief in den menschlichen Körper eindringen kann. Dadurch können die Partikel noch leichter in menschliches Gewebe und Organe eindringen und Zellschäden verursachen.

Sogenannte Radtierchen verwechseln Mikro- und Nanoplastik mit Algen und zerkleinern es in ihrem Kaumagen, wodurch sich die Zahl der Nanoplastikteilchen im Wasser drastisch erhöht.

Die Umweltbelastung durch Kunststoffe ist heute wohl nicht mehr aufzuhalten. Will man von einer konsequenten weltweiten Deindustrialisierung absehen, bleibt wohl nur die Möglichkeit, die Veränderung der menschlichen Lebensbedingungen zu dokumentieren und als Preis für den allgemeinen Wohlstand in Kauf zu nehmen.