Sinkende Energiepreise: Jetzt können Millionen Deutsche wieder heizen
Im Jahr 2023 sinken die Energiekosten deutlich. Viele Menschen in Deutschland können sich eine warme Wohnung wieder leisten. So viel Geld kann gespart werden.
Die Energiekosten sinken und viele Haushalte dürften spürbar entlastet werden. Nach aktuellen Daten des Vergleichsportals Check24 sind die Ausgaben der Haushalte für Energie im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
Ein Musterhaushalt, der von Januar bis November 2022 noch durchschnittlich 6.849 Euro aufbringen musste, zahlt in diesem Jahr nur noch 5.798 Euro. Das entspricht einem Rückgang von 15 Prozent oder 1.051 Euro.
Deutlicher Rückgang bei Heizkosten
Besonders auffällig ist der Rückgang bei den Heizkosten. Für Gas und Heizöl musste ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) im vergangenen Jahr noch 3.027 Euro einplanen, aktuell sind es nur noch 2.322 Euro – ein Minus von 23 Prozent. Der Heizölpreis für 2.000 Liter sank demnach um 19 Prozent auf 2.175 Euro. Auch die Gaskosten sanken um 25 Prozent auf 2.396 Euro.
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Zum Jahreswechsel 2024 können Millionen Haushalte von sinkenden Gaspreisen profitieren. Fast die Hälfte der Grundversorger senkt die Preise, das betrifft rund 2,7 Millionen Haushalte. Die durchschnittliche Senkung beträgt 24 Prozent.
Derzeit zahlen Verbraucher in der Grundversorgung laut Check24 im Schnitt 2.886 Euro für 20.000 kWh Gas, während alternative Anbieter nur 1.875 Euro verlangen.
Positive Entwicklung bei Stromkosten
Auch bei den Stromkosten gibt es gute Nachrichten. Eine Musterfamilie mit einem Verbrauch von 5.000 kWh zahlte im November 2022 noch 2.136 Euro, in diesem Jahr nur noch 1.897 Euro – eine Ersparnis von 11 Prozent. Der Börsenstrompreis hat sich auf 89 Euro pro Megawattstunde fast halbiert.
Die Kosten für Mobilität, darunter Benzin und Diesel, sind ebenfalls gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Ausgaben von 1.686 Euro auf 1.579 Euro, ein Minus von sechs Prozent.
Heizkosten und soziale Auswirkungen
Für Millionen Menschen in Deutschland mag diese Entwicklung bei den Heizkosten ein kleiner Trost sein. Denn für sie ist ein warmes Zuhause nach Angaben des Statistischen Bundesamtes keine Selbstverständlichkeit. Im vergangenen Jahr lebten hierzulande rund 5,5 Millionen Menschen in Haushalten, die nach eigener Einschätzung nicht genug Geld hatten, um Haus oder Wohnung warmzuhalten.
Das waren nach Angaben der Statistiker rund 6,6 Prozent der Bevölkerung. Im Vergleich zum Jahr 2021 hat sich ihr Anteil verdoppelt. Damals waren es nur 3,3 Prozent. Als Grund für den Anstieg gelten die gestiegenen Energiepreise, die im Zuge des Krieges in der Ukraine und der westlichen Sanktionen gegen Russland in die Höhe geschnellt sind.
Besonders betroffen waren Personen in Haushalten von Alleinerziehenden: Rund 14,1 Prozent von ihnen gaben an, ihre Wohnung aus Geldmangel nicht angemessen heizen zu können. Auch Personen in Haushalten mit zwei Erwachsenen und mindestens drei Kindern (9,7 Prozent) sowie Alleinlebende (7,3 Prozent) waren überdurchschnittlich häufig betroffen.
Zukünftige Entwicklungen: Mehrwertsteuer und Energiepreisbremsen
Die sinkenden Kosten könnten die Stimmung aufhellen, doch die Bundesregierung greift den Bürgern ab März 2024 über die Mehrwertsteuer wieder tiefer in die Tasche. Dann steigt die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent, was die Kosten für den Musterhaushalt laut Check24 auf durchschnittlich 2.620 Euro steigen lässt.
Auch das vorzeitige Ende der Energiepreisbremsen wirkt sich aus. Aufgrund der gesunkenen Energiepreise werden die Verbraucher jedoch nur geringfügig belastet. Eigentlich sollten die Energiepreisbremsen Ende März 2024 auslaufen, doch aufgrund der Haushaltskrise laufen sie bereits Ende Dezember aus.
Ein Musterhaushalt wäre durch die Verlängerung der Gaspreisbremse bis März um 44 Euro entlastet worden. Die Strompreisbremse hätte eine Entlastung von 13 Euro gebracht.
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