Starlink-Expansion: Der Widerstand gegen das Musk-Netz fällt

Starlink-Satelliten. Illustration: Albert89/ Shutterstock.com

Elon Musks Satelliten-Internet erobert die Welt. Bereits über 100 Länder nutzen Starlink. Dazu trägt auch seine Allianz mit dem neuen US-Präsidenten bei.

Während Elon Musk mit einer Eloge an die AfD in Deutschland gerade für Aufruhr sorgt, was seine politische Nachricht nur zu verbreiten hilft, läuft es für den Tech-Milliardär unternehmerisch gut: Elon Musks Satelliten-Internetdienst Starlink befindet sich weiter auf globalem Siegeszug.

Wie die US-Nachrichtenagentur Bloomberg in einem ausführlichen Beitrag darlegt, bröckelt der anfängliche Widerstand vieler Regierungen gegen den Dienst zunehmend. Musk, der als Berater dem Stab des designierten US-Präsidenten Donald Trump angehört, nutze seinen politischen Einfluss, um regulatorische Hürden aus dem Weg zu räumen, schreibt Bloomberg.

So stehe Musk in Kontakt mit Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa. Ziel ist es, die in Südafrika geltende Vorschrift zu lockern, nach der 30 Prozent der Anteile an Unternehmen in schwarzafrikanischer Hand liegen müssen. Im Gegenzug stellt Musk Investitionen von Tesla und anderen Firmen aus seinem Imperium in Aussicht, etwa in die Batterieproduktion.

Auch in Indonesien hat die Regierung Starlink inzwischen eine Lizenz erteilt, nachdem Musk dem damaligen Präsidenten Joko Widodo im Mai einen Besuch abgestattet hat. Die Regierung hofft auf den Bau einer Tesla-Batteriefabrik im Land, um die großen Nickel-Vorkommen zu nutzen. Ähnlich ist die Lage in Argentinien: Präsident Javier Milei, ein Verbündeter Trumps, schaffte in seinen ersten Amtstagen spezifische Regulierungen ab, um Starlink den Markteintritt zu ermöglichen.

Starlink in mehr als 100 Ländern

Aktuell versorgt Starlink laut SpaceX-Präsidentin Gwynne Shotwell über vier Millionen Menschen in mehr als 100 Ländern mit schnellem Internet. Rund 7.000 Starlink-Satelliten kreisen bereits um die Erde, Dutzende kommen jeden Monat hinzu. Die Konkurrenz, allen voran OneWeb, Amazon Kuiper und das chinesische Projekt Spacesail, hinkt weit hinterher.

Taiwan hat Bedenken

Doch der Siegeszug von Starlink ist nicht unumstritten. Taiwans Regierung setzt bisher lieber auf OneWeb als auf Musk, der sich in der Vergangenheit für eine engere Anbindung Taiwans an China ausgesprochen hat. Auch auf den Philippinen gab es Kritik: Ein Leitartikel der Manila Times bezeichnete Musk wegen seiner Nähe zu Beijing als Gefahr für die nationale Sicherheit.

Kritik an Satellitennetz

Unterdessen warnen Forscher vor den Folgen der Starlink-Megakonstellationen für Umwelt und Klima. In einem Brief an die US-Kommunikationsaufsicht FCC fordern sie, weitere Raketenstarts für Internetsatelliten zu pausieren, bis Umweltverträglichkeitsprüfungen durchgeführt werden.

"Was wir wissen, ist, dass mehr Satelliten und mehr Raketenstarts zu mehr schädigenden Gasen und Metallen in unserer Atmosphäre führen", heißt es in dem Schreiben, das von über 100 Wissenschaftlern unterzeichnet wurde. Die 6.500 Starlink-Satelliten machen inzwischen mehr als 60 Prozent aller Satelliten aus. "Weltraum und Rundfunkspektrum sind nicht unbegrenzt", schreiben die Autoren dazu.

Es sei ein schmales Zeitfenster, um die Verschmutzung des Weltalls und der Atmosphäre zu verhindern, mahnen die Forscher. "Der neue Wettlauf im Weltall muss nicht zu massiven Weltraumabfällen führen." Ob ihre Warnung bei Regierungen und Regulierungsbehörden Gehör findet, dürfte jedoch fraglich sein. Zu groß ist die Anziehungskraft der Investitionen, die Elon Musk verspricht.

Die Vorteile eines global verfügbaren Satelliten-Internets scheinen für viele Länder die Bedenken zu überwiegen. Die Angst vor Vergeltung der Trump-Riege tut ihr übriges.