Ukraine: Kriegsverbrechen als Wimmelbild
Seite 7: Kiew jetzt
Läuft man jetzt durch die Straßen der ukrainischen Hauptstadt, so erinnert es an einen Weihnachtsspaziergang in Deutschland. Es schneit sogar, auch wenn der Schnee nicht liegen bleibt. Man trifft auf wenige andere Menschen, welche ziellos durch die Stadt spazieren.
Die meisten Geschäfte haben geschlossen. Nur ab und zu hat eine Bar, ein Café oder ein kleiner Lebensmittelladen geöffnet. Es ist sehr ruhig und die meisten Menschen auf der Straße sind Sicherheitskräfte und Journalisten. Auch wenn Putin seine Armee derzeit auf Kramatorsk schickt, gehen viele Analysten vor Ort davon aus, dass ein erneuter Angriff auf Kiew erfolgen wird.
Putin braucht ein Erfolgserlebnis, welches er am nationalen Gedenktag für den Sieg über das Naziregime am 09. Mai präsentieren kann. "Durchatmen, aber nicht Entspannen" ist die Devise.
Niemand möchte mehr Tipps abgeben, was die kommende Woche bringt. Man könnte die Situation mit Brechts Worten beschreiben: "Wir stehen selbst enttäuscht und sehen betroffen. Den Vorhang zu und alle Fragen offen"