Ukraine unter Beschuss: Russlands Raketen treffen kritische Infrastruktur

Transformatoren infolge des russischen Bombardements

Transformatoren infolge des russischen Bombardements. Bild: ADA_photo/ Shutterstock.com

Russland hat erneut massive Raketenangriffe auf die Ukraine gestartet. Im ganzen Land heulten die Sirenen. Selenskyj äußert sich zu möglichem Kriegsende.

Es war wieder ein schwieriger Tag für die Menschen in der Ukraine: Im ganzen Land war am Mittwoch Luftalarm ausgelöst worden. Laut ukrainischen Behörden und Medienberichten hatte Russland am frühen Morgen eine neue Welle von Raketenangriffen auf das Land gestartet.

Dabei kamen Marschflugkörper vom Typ Kh-101 zum Einsatz, die von Tu-95MS-Bombern von einer Basis im russischen Murmansk aus abgefeuert wurden. Außerdem griffen die Russen mit Kalibr-Raketen vom Schwarzen Meer aus sowie mit Kinschal-Raketen und ballistischen Waffen an.

Kritische Infrastruktur in West-Ukraine getroffen

Wie Maksym Kozytskyj, Leiter der Militärverwaltung von Lwiw im äußerten Westen der Ukraine, mitteilte, wurden bei den Angriffen zwei kritische Infrastruktureinrichtungen in den Bezirken Drohobych und Stryi getroffen. Auch Switlana Onyschchuk, Leiterin der Militärverwaltung von Iwano-Frankiwsk, berichtete von Angriffen auf kritische Infrastruktur in ihrer Region.

In beiden Oblasten gab es keine Todesopfer zu beklagen. Die Einsatzkräfte sind vor Ort im Einsatz, um die Schäden zu bewerten und zu beheben.

Energieversorger reagieren auf großflächige Angriffe

Als Reaktion auf die massiven russischen Raketenangriffe hat der ukrainische Stromnetzbetreiber Ukrenergo laut Energieminister Herman Haluschchenko präventiv Beschränkungen der Stromversorgung angeordnet.

Notfallabschaltungen wurden in den Oblasten Charkiw, Sumy, Poltawa, Saporischschja, Dnipropetrowsk und Kirowohrad umgesetzt. Die Bürger wurden aufgerufen, in den Schutzräumen zu bleiben und offizielle Updates zu verfolgen.

Selenskyj: "Ohne Ukraine keine Chance gegen Russland"

Bei einem Besuch in der polnischen Hauptstadt Warschau hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj indes betont, dass die Möglichkeit eines Kriegsendes oder eines Waffenstillstands in der Ukraine davon abhängt, ob Europa bereit ist, einen härteren Kurs gegenüber Russland einzuschlagen.

Auf die Frage nach der Möglichkeit eines Endes des russisch-ukrainischen Krieges im Jahr 2025 antwortete Selenskyj, er verspüre einen solchen Wunsch beim designierten US-Präsidenten Donald Trump. Er sei sich sicher, dass Russland die Vereinigten Staaten, China und ein geeintes Europa fürchte.

Die Europäer, fügte Selenskyj an, könnten "nicht wissen, was Krieg ist". "Und ohne die ukrainische Armee hat Europa heute leider keine Chance gegen Russland. Putin wisse das und werde schnell vorrücken, wenn sich die Ukraine nicht verteidige. "Das ist eine Tatsache", so Selenskyj.