"Ultra montes"
Seite 3: Die Förderung des "Opus Dei" durch Karol Woytila und Joseph Ratzinger
- "Ultra montes"
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Unter dem polnischen Papst Karol Woytila und Kardinal Joseph Ratzinger als dem Präfekten der Glaubenskongregation war es auch zu einem unvorstellbaren Aufschwung des rechtskatholischen "Opus Dei" aus Spanien gekommen. Der derzeitige Papst ist seit 1998 Ehrendoktor der Opus-Dei-Universität Pamplona. In Paderborn gehörte Kardinal Johannes Joachim Degenhardt (1926-2002) im Alter zu den Sympathisanten (auf ihn war von oben die Auseinandersetzung mit dem Theologen Eugen Drewermann abgewälzt worden, die seine intellektuellen Fähigkeiten um einiges überstieg). Der Leiter des weltweit reichsten Bistums, der Kölner Kardinal Joachim Meisner, protegiert Opus-Dei-Leute ohne jede Rücksichtnahme auf das Milieu des rheinischen Katholizismus.
Es ist höchste Zeit, auch in der aktuellen Debatte auf das Opus Dei zu sprechen zu kommen. Dessen Wurzeln im spanischen Klerikal-Faschismus sind schwer zu leugnen. Bei Kabinettsumbildungen berücksichtigte Diktator Franco regelmäßig Opus-Dei-Leute. Vor der Shoa war unverhohlener Antijudaismus fester Bestandteil in den katholischen Schulbüchern Franco-Spaniens. Über ein skandalöses Gespräch mit Josemaria Escriva (1902-1975), dem Gründer und "Führer" des "Gotteswerkes", unterrichtete der englische Priester Vladimir Felzmann, der 1981 das Opus Dei verlassen hatte, bereits 1984 den Buchautor Peter Hertel. Dieser referiert folgendermaßen:
Danach sei der Gründer durch Hitlers Eingreifen in Spanien zu Gunsten Francos und des Christentums so geblendet worden, dass er die Nazi-Greuel kaum wahrnahm. Er habe "Nazideutschland als einen Kreuzzug gegen den Kommunismus" gesehen. Es habe für ihn nicht "Hitler gegen die Juden, … die Slawen, sondern Hitler gegen den Kommunismus" geheißen. Der neue Heilige habe ihm gesagt, "wenn die Leute behaupteten, Hitler habe sechs Millionen Juden getötet, dann übertrieben sie. So schlecht sei Hitler nicht gewesen. Er könne nicht mehr als drei oder vier Millionen Juden getötet haben.
P. Hertel: Schleichende Übernahme. Oberursel 2002, S. 34. – Inzwischen ist eine erweiterte und aktualisierte Neuauflage erschienen
Holocaust-Leugnung in unterschiedlichen Graden scheint also eine Spezialität der katholischen Rechtsaußen-Fraktionen zu sein. Selbst wenn man dem abtrünnigen Priester Felzmann nicht glauben will, bleiben die autoritären und konzilsfeindlichen Doktrinen des Opus-Dei-Gründers. Escriva wurde nach seinem Tod in Rekordzeit selig und 2002 sogar heilig gesprochen. Die bürgerlichen Katholiken hierzulande waren – wie schon im Fall von Pius IX. – nicht gerade glücklich. Doch sie erkannten wieder nicht, wohin der Vatikan das Kirchenschiff bereits mit vollen Segeln lenkte: Link auf /tp/blogs/8/126688.