Was die "Zeitenwende" von Bundeskanzler Scholz bedeutet

Seite 3: Energie-Autarkie statt Abhängigkeit von russischem Gas und Öl

Was die USA seit Langem verlangt haben, hat Deutschland als Teil der neuen Sanktionen gegen Russland zugestanden: Das Ende von North Stream II. Bislang fließt zwar weiter russisches Öl und Gas nach Deutschland; aber auch das wird als Bestandteil ausgeweiteter Sanktionen eventuell noch zur Disposition gestellt.

Wirtschaftsminister Habeck hat deutlich gemacht, dass er in der "Abhängigkeit Deutschlands" von diesen russischen Importen einen schweren Fehler vergangener Regierungen sieht – ganz so, als hätte sich die deutsche Wirtschaft auf diese Art und Weise nicht den Zugriff auf zuverlässige und billige Energie gesichert, mit der sie ihre Exportwaren für den Weltmarkt so konkurrenzlos günstig herstellen konnte.

Künftig jedenfalls will Deutschland sich energiepolitisch autark machen – von den "Grünen" schon lange als der staatsmaterialistische Kern ihrer Klimapolitik gehandelt. Idealiter soll das durch den weiteren Ausbau der regenerativen Energieformen passieren, mit dem man ja relativ weit gekommen ist; aber auch durch Wasserstoff-Technik, auf die Koalitionspartner FDP ja ganz besonders setzt.

Finanzminister Lindner stellt dafür bis 2026 weitere 200 Milliarden zur Verfügung; Geld ist genug da – für die richtigen Vorhaben versteht sich. Das ganze Projekt bezeichnet Lindner als die "Freiheitsenergien", womit er erheblich näher an der Wahrheit liegt als die Grünen mit ihrem Öko-Diskurs.

Wenn "zwischenzeitlich" aber das "dreckige" US-amerikanische Fracking-Gas, Kohlekraftwerke oder sogar alte AKWs gebraucht werden, um russische Lieferungen zu substituieren, werden die Grünen das ihrer FFF-Gefolgschaft, die derweil gegen "Putin" demonstriert, auch noch verklickern können.

Der Besuch von Wirtschaftsminister Habeck beim "Emir", bei dem er versucht hat, Öl und Gas bei den bekannten Demokratie- und Menschenrechtsfreunden in Katar zu ordern, ist ja ebenfalls ohne großen Aufschrei über die Bühne gegangen. Inzwischen sind alle bereit, an dieser Front Opfer zu bringen – angesichts des "Bösen", der Sibirien beherrscht.