Was ist mit Shenzhou-2?
Gestartet ist die chinesische Sonde erfolgreich, aber dann hörte man nur noch, sie sei erfolgreich gelandet ....
Vor einer Woche, am 16. 1., ist die chinesische Raumfähre Shenzhou-2 in der Inneren Mongolei mit einigen Tieren angeblich wieder nach ihrem erfolgreichen Flug von sieben Tagen gelandet. So hat man es überall lesen können. Der Flug gilt als wichtiger Schritt für die bemannte Raumfahrt, die China so schnell wie möglich beginnen will. Doch anders als bei der Landung von Shenzou im November 1999, von der man stolz möglichst viele Bilder veröffentlichte (Chinas erste erfolgreiche Weltraummission), gibt es von der zweiten Mission bislang kein Bild - und von ihr hören lässt sich auch nichts mehr.
Gestern begann in China mit dem Jahr der Schlange auch das neue Jahr. Aber noch immer herrscht Schweigen, was natürlich zu Spekulationen führt. Schließlich sollte man annehmen, dass China gerne der Öffentlichkeit die Erfolge vorführt, zumal man mit aller Entschlossenheit zu den Nationen aufschließen will, die bemannte Raumfahrt durchführen, um die eigene technische Leistungskraft zu demonstrieren. Der Start fand denn auch nicht gerade unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die bemannte Raumfahrt ist wahrscheinlich aber nur Symbol dafür, dass China auch in der Weltraumtechnologie mit den USA gleichziehen kann. Das geplante amerikanische Raketenabwehrschild, das jetzt der neue Präsident Bush umsetzen will, führte bereits zu einer vermehrten Anstrengung, auch militärisch im Weltraum präsent zu sein.
Angeblich löste sich der Fallschirm der Raumfähre in 30 Kilometer Höhe, kurz vor dem Boden wurden noch einmal der Antrieb gezündet, um die Geschwindigkeit abzubremsen. Dann aber weiß man eigentlich nichts mehr, es sei denn, dass es in der Mongolei zu der Zeit starke Stürme gab und es eisig kalt war. Sicher aber ist nicht einmal, ob die Raumfähre überhaupt unbeschadet bis zum Boden gekommen ist. Es sind noch immer kommunistische Zeiten in China ...
Eine Panne wäre ein großer Rückschlag für die Ambitionen. China will nicht nur bemannte Raumfahrten durchführen, sondern, so Wang Yongzhi von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Beijing Daily, selbst in Konkurrenz zur Internationalen Raumstation ein Weltraumlabor und eine bemannte Raumstation einrichten. Immerhin sollen bereits die ersten Chinesen sich auf ihren Einsatz vorbereiten. Man munkelte bereits, dass die Chinesen bereits Ende dieses Jahres den ersten Astronauten ins Weltall schicken wollten (Magische Schiffe und China kurz vor Sprung in bemannte Raumfahrt), lesen konnte man, dass dies innerhalb des bekannten 5-Jahres-Zeitraums gemacht werden soll. Aber wenn jetzt das "Gutes Schiff" sich doch nicht als so gut erwiesen hat, dann ist es womöglich dem Affen, dem Hund, dem Kaninchen und den Schlangen schlecht ergangen, die angeblich mitgeflogen sind. Die Chinesen selbst sprachen nur von verschiedenen Lebensformen.
"Der erfolgreiche Start und die erfolgreiche Landung von Shenzhou II zeigt", so offizielle Berichte, "dass Chinas Technologie für die bemannte Raumfahrt voranschreitet und eine feste Grundlage für das Land gelegt hat, schließlich auch bemannte Raumflüge durchzuführen."