Was, wenn der Ukraine-Krieg atomar eskaliert?

Seite 8: Welche Folgen hätte ein atomarer Schlagabtausch in der Ukraine?

Vernichtende Folgen! Die direkten Folgen wären eine massive Zerstörung des betroffenen Gebietes. Die aktuell zur Anwendung kommenden Atomwaffen haben meistens eine deutlich stärkere Sprengkraft als die in Hiroshima eingesetzte Bombe.

Karl-W. Koch, wohnhaft in der Eifel (Mehren), zehn Kilometer Luftlinie vom Fliegerhost Büchel entfernt, auf dem US-Atombomben zum Einsatz bereitgehalten werden. Geb. 1952, gelernter Chemielaborant, danach Chem.-Ing.-Studium. Ab 1982 Lehramt an Beruflichen Schulen, zuletzt gymnasiale Oberstufe mit Chemie, Mathematik, Umwelttechnik; schon vor und seit der Pensionierung tätig als Fachbuchautor, Fotojournalist und Herausgeber; Veröffentlichungen zum Thema "Störfall Atomkraft".

Diese wird meistens in Vergleichen als Referenzgröße herangezogen. Die B61-Bomben in Büchel haben etwa die 10-fache Sprengkraft der Hiroshimabombe und werden aktuell eher als "kleine" Atomwaffen gewertet. Zum Feuersturm und den Druckwellen kommt die radioaktive Verstrahlung der betroffenen Gebiete.

Neben der direkten Auswirkung ist die indirekte Wirkung zu beachten, eine drastische Änderung des lokalen, aber auch des weltweiten Klimas, der sog. nuklearer Winter:

Studien haben errechnet, dass der Einsatz von 50 bis 100 Atomwaffen zu einem nuklearen Winter führen, bei dem Staub, Ruß und Flächenbrände auf der betroffenen Erdhälfte (Nord/Süd) zu einer Verdunklung und damit Abkühlung der Erdatmosphäre über Jahre führen würden.

Die Hungersnöte durch Ernteausfälle wären noch drastischer als die direkten Folgen der Atombomben. Dazu kommen hohe Werte von UV-Strahlung durch den Abbau der Ozonschicht. Eine deutliche Abkühlung der Erdatmosphäre über Jahrzehnte wäre eine weitere Folge. Unvorstellbar wäre die Auswirkung eines großen Atomkrieges mit 20 – 30 % des vorhandenen Potenzials. Direkt einsetzbar sind jeweils ca. 1600 Atombomben beider Seiten. In einem großen Atomkrieg ist daher mit dem Einsatz von mindestens 500 bis 1000 Atomwaffen zu rechnen.