Wasserstoff-Pedelecs: Eine Chance für den deutschen Fahrradmarkt?
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Der für das Pedelec benötigte Wasserstoff kann zu Hause in einem etwa PC-großen Elektrolyseur produziert werden. Für die Füllung einer Kartusche benötigt man etwa fünf Stunden. Eine Füllung soll durchschnittlich für eine Strecke von 50 Kilometern ausreichen.
Gefüllt wird der Elektrolyseur jeweils mit 200 Millilitern destilliertem Wasser. Der Elektrolyseur zerlegt da Wasser dann in Sauerstoff und Wasserstoff, der im Metallhydridspeicher der Kartusche gespeichert wird. Pro Kartusche werden etwa 1,3 Kilowattstunden Strom benötigt.
Die etwa zwei Kilogramm schwere Wasserstoff-Kartusche, die an eine Kohlendioxid-Kartusche erinnert, wie sie in Wassersprudlern zum Einsatz kommt, wird am Fahrrad in eine Halterung am Rahmen eingesetzt und mit der Brennstoffzelle verbunden, die den Motor mit Strom versorgt.
Mithilfe einer zusätzlichen Kartusche lässt sich der erreichbare Radius verdoppeln. Der Preis einer Kartusche soll derzeit bei 170 Euro liegen.
Ist der selbst erzeugte Wasserstoff umweltfreundlich?
Die Umweltfreundlichkeit des erzeugten Wasserstoffs hängt vom Erzeugungsmix des eingesetzten elektrischen Stroms ab. Wer seinen Strom mittels PV-Anlage auf dem Dach oder mit einem Balkonkraftwerk erzeugt, ist hier auf der sicheren Seite, weil er weiß, wo sein Strom herkommt.
Ein deutlich größeres Problem für das Youon-Bike dürfte in Deutschland in der im Vergleich zu Fernost deutlich geringeren Technik-Affinität der deutschen Kunden bestehen, die auch beim konventionellen Pedelec viele Jahre Anlauf benötigt und diese Räder über lange Zeit als reine Senioren-Spielzeuge verschrien hatten.
Die chinesischen Kunden sind deutlich Technik-verliebter und gegenüber neuen Entwicklungen viel aufgeschlossener, als das Publikum hierzulande, das an überkommener Technik hängt und nur noch darauf achtet, dass es die gleiche Leistung für weniger Geld erhält.
Das Youon-Bike ist kein Schnäppchen
Mit einem deutschen Endkundenpreis von knapp 4.000 Euro ist das Wasserstoff-Bike aus China keinesfalls ein Billigangebot. Der einschlägige Fachhandel, der derzeit sowohl mit vollen Lagern als auch mit Fachkräftemangel zu kämpfen hat, scheint für neue Entwicklungen keinesfalls aufgeschlossen zu sein.
Ein nicht zu übersehendes Problem des Wasserstoff-Pedelecs scheint in der Tatsache zu liegen, dass es in Deutschland bislang keine Auswahl, sondern nur ein Modell gibt.
Die Angst vor chinesischen Anbietern erscheint nicht zielführend
Wer heutzutage den Fahrradmarkt in Augenschein nimmt, stellt schnell fest, dass immer mehr eingeführte Marken hierzulande weder vollstufig in Deutschland produzieren, noch sich im Besitz deutscher Investoren befinden. Um Deutschland als Herstellungsland ausweisen zu können, genügt es, wenn die Farbe auf einer Lackierstraße in deutschen Landen aufgebracht wird.
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