Bundestagswahl 2025: Neue Umfrage zeigt dramatische Verschiebungen
Die neue Insa-Umfrage zur Bundestagswahl überrascht. Die SPD fällt auf 15,5 Prozent zurück. Was die AfD hingegen erreicht und noch erreichen könne, alarmiert.
Nur noch 48 Tage bis zur Bundestagswahl und die Umfragen sorgen für Aufsehen: Laut der neuesten Erhebung des Umfrageinstituts Insa im Auftrag der Tageszeitung Bild verliert die SPD einen Prozentpunkt und fällt auf 15,5 Prozent zurück. Die Union kann ihr Ergebnis von 31 Prozent halten. Noch vor der SPD liegt nun die AfD, die um einen Punkt auf 21,5 Prozent zulegen kann – ihr höchster Wert seit fast einem Jahr.
Auch die Grünen legen um 1,5 Punkte auf 13,5 Prozent zu, ihr bester Wert seit Ende 2023. Die FDP steigert sich leicht um 0,5 Punkte auf vier Prozent, würde damit aber den Einzug in den Bundestag verpassen. Auch die Linke wäre mit drei Prozent (-1) nicht im Parlament vertreten. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erreicht trotz leichter Verluste von 0,5 Punkten immer noch 6,5 Prozent.
Insa-Chef Hermann Binkert kommentiert die Ergebnisse gegenüber Bild: "Die Union ist aktuell doppelt so stark wie die SPD. Sie kann zwischen drei Parteien wählen, mit denen sie jeweils auf regierungsfähige Mehrheiten käme. Es ist für sie die Qual der Wahl." Rechnerisch wären damit sowohl eine Große Koalition aus CDU/CSU und SPD als auch Schwarz-Grün möglich. Bündnisse mit der AfD schließt die Union weiterhin aus.
Musk wirbt für die AfD – Ex-Tesla-Manager warnt
Für zusätzlichen Wirbel im Wahlkampf sorgt der Einfluss von Elon Musk. Der Tech-Milliardär und designierte Twitter-Eigentümer hatte zuletzt in einem Gastbeitrag für die Welt zur Wahl der AfD aufgerufen. Auf seiner Plattform "X" (vormals Twitter) macht er ebenfalls Stimmung für die Blauen. Am 9. Januar wollen Alice Weidel und Musk bei X gemeinsam auftreten.
Ein früherer Tesla-Manager warnt nun vor Musks zunehmender Einflussnahme. Philipp Schröder, der rund zwei Jahre eng mit Musk zusammenarbeitete, sieht Deutschland vor "heißen Tagen" im Wahlkampf, wenn der Milliardär "jetzt also ernsthaft eingreifen sollte". Auf LinkedIn schrieb Schröder, er rechne dann mit "30 Prozent und mehr" für die AfD. Er wundere sich, "dass die Parteien der Mitte nicht stärker reagieren" und warnt vor einer "bösen Überraschung".
Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck hatte sich zwar gegen Musks Einflussnahme positioniert und gesagt: "Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk!" Kurz darauf wurde er von diesem jedoch auf "X" als "Verräter am deutschen Volk" bezeichnet. Auch Bundespräsident Steinmeier und Kanzler Scholz hat Musk bereits beleidigt.
Spaltung in der Wählerschaft
Laut einer Civey-Umfrage für t-online sind sich die Menschen in Deutschland uneins, ob Musk die AfD stärken kann. Rund 40 Prozent halten einen Einfluss auf das Wahlergebnis zugunsten der AfD für wahrscheinlich. 42 Prozent sehen dies als unwahrscheinlich oder ausgeschlossen an. Insbesondere Jüngere glauben eher nicht an Musks Auswirkung.
Interessanterweise sind selbst AfD-Anhänger skeptisch: Nur 32 Prozent von ihnen denken, dass Musk einen positiven Einfluss auf das Ergebnis ihrer Partei haben wird. Die genaue Frage lautete: "Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Elon Musk das Ergebnis der Bundestagswahl zugunsten der AfD beeinflussen kann?"