Coronavirus-Todesfälle: Über die fragwürdige Diagnostik und die irreführende Darstellung in Regierungserklärungen

Seite 4: 4. Abschließende Bemerkungen

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Abschließend ist ein wichtiger Aspekt zu betonen: Mit diesem Artikel soll keine Bewertung der Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen vorgenommen oder ein Einführen oder Aufheben von Maßnahmen empfohlen werden. Ob zur Eindämmung eines Virus Maßnahmen ergriffen werden sollen, welche mit weitreichenden Kollateralschäden einhergehen, ist eine Frage, welche in einem gesamtgesellschaftlichen Verständigungsprozess entschieden werden muss. Im Rahmen dieses Verständigungsprozesses muss die Bevölkerung über folgende drei Punkte informiert werden:

(1) Wie hoch ist die mit einer SARS-CoV-2-Infektion verbundene Gefahr?
(2) Wie wirksam sind verschiedene Maßnahnahmen?
(3) Wie hoch sind die mit den Maßnahmen verbundenen Kollateralschäden?

Für einen gesamtgesellschaftlichen Verständigungsprozess ist insbesondere ein Aspekt fundamental wichtig: Um die Bevölkerung zu informieren, darf nicht mit emotionalisierenden Bildern und Berichten oder alltagsintuitiven Überzeugungen gearbeitet werden. Damit gehen Ängste einher, welche rationale Abwägungen erschweren und irrationale Entscheidungsprozesse wahrscheinlich machen. Stattdessen muss die Bevölkerung objektiv, evidenzbasiert und sachlich korrekt über die verschiedenen Sachverhalte aufgeklärt werden. Genau dazu soll dieser Artikel einen Beitrag leisten.

Abschließend möchte ich noch einen Punkt klarstellen: Als Autor von Beiträgen, welche Regierungsmeinungen kritisch hinterfragen, wird man aktuell leider oft in den Kontext von in meinen Augen sehr problematischen Gruppierungen (Verschwörungstheoretiker, Rechtsextreme, etc.) gerückt, ohne dass es dafür auch nur annähernd einen Grund geben würde. Von solchen Gruppierungen möchte ich mich so klar wie nur möglich distanzieren.

Zum einen bin ich ein Wissenschaftler, der die verfügbaren Daten zur Corona-Krise empirisch-statistisch analysiert und diese Ergebnisse in den wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs einbringt - mein Ziel ist also nicht das Einbringen von bloßen Meinungen, sondern das Einbringen von wissenschaftlich abgesicherten Fakten. Zum anderen ist mein ganzes Wirken als Wissenschaftler und Mensch darauf ausgerichtet, Menschen eine möglichst hohe Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten und eine möglichst hohe Achtung sowohl vor eigenen kulturellen Werten als auch vor anderen Kulturen zu vermitteln, und Menschen zu einem selbstbestimmten und zugleich verantwortungsbewussten Leben in einer freien Gesellschaft im Geist der Bildung, der Verständigung, des Friedens, der Toleranz, der Gleichberechtigung der Geschlechter und der Freundschaft zwischen allen Völkern und ethnischen, nationalen und religiösen Gruppen zu befähigen.

Es ist ein trauriges Zeichen des Zustandes unserer Gesellschaft, dass man sich als Autor von kritischen Beiträgen von problematischen Gruppierungen abgrenzen muss, in deren Kontext man grundlos und unwillentlich gerückt wird. Sowohl aus der Perspektive der Wissenschaft als auch aus der Perspektive einer funktionierenden Demokratie ist das als hoch problematisch zu werten, denn sowohl unser Wissen als Menschheit als auch unser Zusammenleben in einer Gemeinschaft entwickelt sich nur dann weiter, wenn verschiedene Theorien und Hypothesen offen, rational und vorurteilsfrei ausgetauscht und in einem gemeinsamen Verständigungsprozess weiterentwickelt werden.

Eine letzte Anmerkung: Alle für die Analysen verwendeten Datensätze können beim Autor per Email angefordert werden.