Die Klassiker: Usenet, IRC, FTP, WWW, E-Mail, Hotline

Seite 5: Tauschen per Email

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Neben den Klassikern Usenet, IRC, FTP, und WWW darf natürlich auch Email nicht vergessen werden. Da jeder wohl mit der Bedienung eines Email-Clients vertraut ist und auch schon einmal Attachments verschickt haben dürfte, gibt es dazu nicht allzu viel zu sagen. Es gibt zwei wichtige Standards, SMTP (Simple Mail Transfer Protocol) von 1981 zum Versenden und POP (Post Office Protocol) von 1984 bis 1996 (POP3) zum dynamischen Abruf durch Clients, die sich bei Bedarf beim Server anmelden (im Gegensatz zu "Always-On"-Verbindungen).

Mit den gleichen Kodierungsstandard wie im Usenet ist das Anhängen von Binärdateien kein Problem. Der Provider legt fest, wie groß diese Dateien sein dürfen und wieviel er davon maximal speichert, eventuell gibt es auch Bandbreitenbeschränkungen. Man kann auch kostenlose Webmail-Dienste nutzen - Listen gibt es z.B. bei TheFreeSite und bei Cooltips - von denen einige POP3 unterstützen, andere nur über ein HTML-Interface zugänglich sind.

Das Tauschen per Mail hat Vorteile: Man geht ein geringes persönliches Risiko ein (und ist bei Freemail-Diensten sogar relativ anonym) und muss die Dateien, die man geschickt bekommt, nicht wirklich downloaden. Handelt es sich um Schrott, kann man sie auch gleich auf dem Server löschen (unter Windows verwende man dazu intelligente POP-Clients wie Popcorn).

Die Geschwindigkeit entspricht der zum Mail-Server. Man muss natürlich aufpassen, dass man es nicht übertreibt. Insbesondere bei kleinen und mittelgroßen ISPs ist vom Tausch per Mail eher abzuraten. Mailserver sind oft nicht für großen Datenverkehr ausgelegt, und wenn sie überlastet sind, ist das sehr ärgerlich für den ISP und für andere Nutzer. Kleine Dateien sind i.d.R. kein Problem - dazu gehören z.B. auch Bilder und Texte. Vom Tausch von MP3s oder gar ganzen Filmen ist aber dringend abzuraten.

Eine wichtige Rolle beim Tauschen per Mail spielen übrigens Mailing-Listen. Das sind Verteiler-Server, die eine Liste von Usern speichern. Jede Mail, die an den Verteiler geschickt wird, geht an alle User in der Liste. Einige der interessantesten Diskussionsforen im Netz sind Mailing-Listen. Einen guten kostenlosen ML-Service bietet eGroups. Neben dem reinen Mailverkehr können auf dem Server 20 MB an Daten abgelegt werden, die für die Nutzer interessant sein könnten. Die Mails der Liste (inkl. Attachments) sind auf Wunsch nur per Web-Interface lesbar. So sind einige eGroups-Listen florierende Tauschbörsen, die nicht wirklich per Mail operieren, sondern den Web-Zugang nutzen. Sie existieren friedlich neben unzähligen legalen Diskussionslisten.

Weitere Links:

email.about.com/internet/email/ - umfangreiches Email-Portal