Flüchtlingshölle Hell-As

Seite 3: Rechtlose Immigranten dienten in der Vergangenheit als Finanzquelle

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Die Advokaten nahmen sich der Immigranten an, um deren Aufenthaltsstatus zu legalisieren. Die überufernde griechische Bürokratie macht es einem Außenstehenden unmöglich, auf einfachem Weg an sein Recht zu gelangen. Was für einfache rechtliche Fällte bereits als nicht zu bewältigendes Lebenswerk erscheint, wird für einen sprachunkundigen Asylbewerber zur Sisyphusarbeit kombiniert mit Tantalusqualen. Nicht selten arbeiteten listige Anwälte zusammen mit bestechlichen Polizeibeamten, um entweder durch sanfte Erpressung oder aber mittels "freundlicher Bereitstellung falscher Papiere" Geld vom Asylbewerber zu erhalten.

Da auch ein vorläufiger Aufenthaltsstatus nicht von der Pflicht befreit, einen gesicherten Lebensunterhalt nachweisen zu müssen, wurden die meisten Immigranten Kunden von Steuerberatern. Die Angabe von Schwarzarbeit, nur solche gibt es für die meisten Immigranten, ist als offizielle Lebensfinanzierung gegenüber den griechischen Behörden nicht unbedingt sinnvoll.

Gewitzte Steuerberater lieferten deshalb, natürlich gegen einen Obolus, die notwendigen Lohnabrechnungen. Für den Steuerberater rechnen sich solche Geschäfte meist doppelt, kann er doch mit den Immigranten als Strohmännern gegen einen weiteren Obolus Schwarzgeld anderer Kunden "waschen".

Es ist wie so oft in Hellas. Alle wissen über einen Missstand bescheid, sogar medial wird mittlerweile offen über diese Geldwäschemethode diskutiert, aber Schuldige lassen sich natürlich nie finden. Es ist halt nur seltsam, dass es laut behördlichen Statistiken einige Steuerberater gibt, deren Kundschaft zum überwiegenden Teil aus Asylanten und Reichen besteht. Dass die meisten Asylanten mit Familie dabei genau 11.999 Euro, also genau den steuerfreien Familiensatz, verdienen, ist bei solchen Statistiken nur ein unwesentliches Detail. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Schließlich blieben in der Verwertungskette als weitere Nutznießer die Besitzer von verfallenden Wohnhäusern oder unvermietbaren Kellerwohnungen. Diese meist bestenfalls als Vegetationsstätten zu bezeichnenden Immobilien wurden vollkommen überteuert an obdachlose Asylsuchende vermietet. Als besonders günstig für den Häuslebesitzer erwies sich dabei die Rechtsunkenntnis der Ausländer. Ohne oder nur mit fälschlich niedrig taxiertem Mietvertrag konnten Steuern gespart werden.