Ratloser Westen: Russische Handelsstrategie könnte "regelbasierte globale Ordnung" aushebeln
- Ratloser Westen: Russische Handelsstrategie könnte "regelbasierte globale Ordnung" aushebeln
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Sanktionen funktionieren nicht. Russland geht es ökonomisch gut, neue Handelsrouten florieren. Was folgt daraus? Gastbeitrag.
Die westlichen Länder haben seit Beginn der Kämpfe in der Ukraine erklärt, dass sie Sanktionen als wichtiges Instrument einsetzen würden, um Russlands Wirtschaft zu schädigen und seine Fähigkeit, mit dem Rest der Welt Handel zu treiben, auszuhöhlen.
Der Westen hat sein Versprechen gehalten, indem man die Zahl der Sanktionen kontinuierlich erhöhte, während Russlands Krieg in der Ukraine in das zweite Jahr ging.
EU-Rezessionen und Russlands Wachstum
Stand Januar 2024 sind gegen die Russische Föderation über 28.000 Sanktionen verhängt, von denen die meisten nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 angeordnet wurden. Etwa 16.000 dieser Sanktionen richteten sich gegen Einzelpersonen, während fast 10.000 gegen Unternehmen und 3.200 gegen Institutionen laufen.
Ferner gab es sektorale Sanktionen wie allgemeine Handelsembargos für Gas und Öl. Die meisten dieser Sanktionen wurden von der EU und den USA verhängt, aber auch Länder wie Japan, Südkorea und die Schweiz haben sich daran beteiligt.
Diese Strafmaßnahmen zielten zwar darauf ab, Russlands Kriegsoperationen zu behindern und wirtschaftliche sowie politische Instabilität dort zu schüren. Doch die meisten dieser Maßnahmen haben diese Ziele nicht erreichen können.
Russland hat seine militärischen Aktivitäten in der Ukraine weiter fortführen können, während die jüngsten Prognosen des IWF ein Wachstum von 2,6 Prozent im Jahr 2024 vorhersagen – zu einer Zeit, in der viele EU-Länder auf eine Rezession zusteuern, inmitten erheblicher politischer Unsicherheit für das laufende Jahr – einem entscheidenden Wahljahr in vielen westlichen Demokratien.
Große Erfolge bei Neuausrichtung des Handels
Die vielleicht größte Errungenschaft war die verstärkte Ausrichtung des russischen Handels auf den Osten und den Globalen Süden und weg von der Europäischen Union, was dazu führte, dass Russlands Handelsumsatz in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 530,2 Milliarden Dollar erreichte.
Die Exporte erklommen 316,9 Milliarden Dollar, während die Importe 213,3 Milliarden Dollar ausmachten. Die russischen Exporte in die asiatischen Länder erreichten 226,6 Milliarden, was einem Anstieg von 10,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, während die Importe 139,7 Milliarden betrugen und damit um 39,5 Prozent zunahmen.
Auf China entfielen im gleichen Zeitraum 105 Milliarden Dollar, verglichen mit 78 für das gesamte Jahr 2021. Und die chinesischen Importe von Brennstoffen beliefen sich 2021 auf 52,7 Milliarden, verglichen mit 77,0 Milliarden Dollar in den ersten neun Monaten des Jahres 2023.
Die Einfuhren Chinas nach Russland beliefen sich in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 auf 81,8 Milliarden Dollar (fast 40 Prozent), während die Einfuhren im gesamten Jahr 2021 54,5 Milliarden betrugen.
Indien kompensiert zum Teil die EU
Im gleichen Zeitraum beliefen sich Russlands Exporte nach Indien auf 52 Milliarden Dollar, gegenüber acht Milliarden Dollar im Jahr 2021. Die indischen Einfuhren russischer Brennstoffe stiegen von vier Milliarden Dollar im gesamten Jahr 2021 auf 46 Milliarden Dollar in den ersten neun Monaten des Jahres 2023.
Im Gegensatz dazu beliefen sich die russischen Exporte in die EU in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 auf 47 Milliarden Dollar, ein deutlicher Rückgang gegenüber 192,8 Milliarden Dollar im gesamten Jahr 2021.
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Die russischen Importe aus der EU sanken in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 auf unter 32 Milliarden Dollar, nachdem sie noch 21 Monate zuvor bei 81 Milliarden Dollar gelegen hatten. Die Brennstoffimporte aus Russland in die EU brachen von 120 Milliarden Dollar im Jahr 2021 auf weniger als 27 Milliarden Dollar in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 ein.
Und schließlich haben die Sanktionen den Anteil der Einfuhren aus Russland von 28 Prozent im Jahr 2021 auf drei Prozent im Jahr 2023 stark reduziert.