Warum Killerdrohnen nicht nur in der Ukraine Terror verbreiten – wir das aber glauben

Seite 2: US-Aktivisten: Warum die Empörung über Killerdrohnen in der Ukraine zu kurz greift

US-Aktivisten der Kampagne BanKillerDrones haben UN-Generalsekretär António Guterres – auch vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges – in einem offenen Brief aufgefordert, sich für einen weltweiten Stopp von Kampfdrohnen einzusetzen. Diese Waffen waren im Westen zuletzt vor allem wegen des russischen Einsatzes in der Ukraine in die Debatte geraten. Weit weniger Aufmerksamkeit bekommen die Einsätze von Killerdrohnen im Gazastreifen, in Äthiopien, Somalia, Syrien und in den kurdischen Gebieten. Hier ihr Brief im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Generalsekretär Guterres:

Mit der eingehenden Presseberichterstattung über russische Angriffe mit bewaffneten Drohnen auf ukrainische Städte sieht die Welt nun das Leid und den Terror, den Tausende von Menschen im Nahen Osten, in Ostasien und Afrika erfahren haben, seit die Vereinigten Staaten am ersten Tag der US-Invasion in Afghanistan mit dem Einsatz dieser Waffen begonnen haben.

Wir bitten Sie, Herr Generalsekretär Guterres, diesen Moment der öffentlichen Aufmerksamkeit zu nutzen, um einen vollständigen Stopp des Einsatzes von bewaffneten Drohnen im Ukraine-Krieg und weltweit zu fordern, wo Killerdrohnen von einer Reihe von Nationen zur Menschenjagd und zum Töten eingesetzt werden, insbesondere in letzter Zeit in Gaza, Äthiopien, Somalia, Syrien und den kurdischen Gebieten.

Es ist an der Zeit, die sich ausbreitende Geißel des Gemetzels und des Terrors durch bewaffnete Drohnen zu stoppen.

Killerdrohnen sind eine besonders unmenschliche Art der Kriegsführung mit einer hohen Fehlerquote, die den Tod von Zivilisten provoziert.

Weiterhin sind Killerdrohnen darauf ausgelegt, uns gegenüber dem Krieg zu desensibilisieren, den Krieg "einfacher" erscheinen zu lassen und damit die Chancen auf weitere Kriege zu erhöhen. Dies dürfen wir niemals zulassen.

Wie Sie wissen, bringen Drohnenkriege keinen Frieden, sondern verlängern den Krieg, zum Beispiel in Äthiopien, wo Drohnen, die der äthiopischen Zentralregierung zur Verfügung stehen, die Angriffe auf die Bevölkerung von Tigray ausweiten und verstärken.

Wir sind sicher, dass Sie folgende Einschätzung von Steven Ratner, einem Mitglied der UN-Menschenrechtskommission zu Äthiopien, gelesen haben, als dieses Gremium im September dieses Jahres ihren Bericht veröffentlichte:

"Der zunehmende Einsatz von Drohnen durch das äthiopische Militär bei Luftangriffen im letzten Jahr hat die Konfliktlandschaft verändert. Theoretisch sollten Drohnen ein präziseres Anvisieren militärischer Ziele ermöglichen; unsere Untersuchung zeigt jedoch, dass ihr Einsatz die Zivilbevölkerung neuen und erhöhten Risiken ausgesetzt hat. Unsere Ergebnisse sind besonders besorgniserregend angesichts der Berichte über Luftangriffe in Tigray seit August, bei denen Zivilisten, darunter auch Kinder, getötet und verletzt wurden."

Jetzt, wo das Gewissen der Welt alarmiert ist, ist es an der Zeit, ein internationales Verbot von bewaffneten Drohnen und einen sofortigen Stopp ihres Einsatzes zu fordern.

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