Warum Killerdrohnen nicht nur in der Ukraine Terror verbreiten – wir das aber glauben
Seite 3: Ist der EU-Außenbeauftragte ein Rassist? Josep Borrell erklärt sich zu Skandal-Vergleich
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- US-Aktivisten: Warum die Empörung über Killerdrohnen in der Ukraine zu kurz greift
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EU-Chefdiplomat Josep Borrell hat sich am Dienstag für Vergleiche zwischen Europa und dem Rest der Welt entschuldigt, die ihm Rassismusvorwürfe eingebracht haben. Bei einer Rede vor angehenden Diplomaten in Belgien hatte Borrell die EU als ein "Garten" und den Rest der Welt als "Dschungel" beschrieben, der in den europäischen Garten hineinwuchern könne.
"Nur die Harten kommen in Garten", dachte sich der ehemalige spanische Außenminister am Montag wohl noch – und wiederholte seine Äußerungen. Am Dienstag aber entschuldigte er sich in seinem Blog:
Einige haben die Metapher als "kolonialen Eurozentrismus" fehlinterpretiert. Es tut mir leid, wenn sich einige beleidigt gefühlt haben.
Josep Borrell
Die Metapher des "Gartens" und des "Dschungels" habe nicht er sich ausgedacht, so Borrell, auch verstehe er die Sensibilität im Zusammenhang mit diesen Begriffen. Sie seien in der Vergangenheit schließlich von Neokonservativen in den USA geprägt worden: "Ich bin aber weit entfernt von dieser Schule des politischen Denkens".
Bedauerlicherweise gleicht die Welt, in der wir heute leben, immer mehr einem "Dschungel" und immer weniger einem "Garten", weil in vielen Teilen der Welt das Recht des Stärkeren die vereinbarten internationalen Normen aushöhlt. (…) Deshalb habe ich vom 'europäischen Garten' gesprochen: Dank unserer Union haben wir es geschafft, den Frieden und die Zusammenarbeit zwischen ehemals verfeindeten Parteien zu festigen, indem wir uns gemeinsam für die Einhaltung von Regeln und Gesetzen einsetzen.
Josep Borrell
Die Aussagen des spanischen Sozialdemokraten waren vor allem in Ländern des Globalen Südens kritisiert worden. Dort stößt die Haltung der Europäischen Union und ihrer Bündnispartner gegenüber dem russischen Krieg in der Ukraine wegen der sozialen Folgen weltweit ohnehin schon auf Vorbehalte. Auch die aggressive Abschottung der EU-Außengrenzen hat immer wieder Kritik provoziert.
Der aktuelle Welthunger-Index geht davon aus, dass 2021 auch infolge des Ukraine-Krieges bis zu 828 Millionen Menschen hungern mussten.
Nach Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration sind zwischen Januar und August 2022 mehr als 1.600 Menschen bei dem Versuch gestorben, die EU über das Mittelmeer zu erreichen.
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