Chomsky: Wir müssen insistieren, dass ein Atomkrieg eine undenkbare Politik ist
Seite 6: Gibt es friedliche Wege zur Konfliktentschärfung?
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Gibt es friedliche Wege? Das kann man nicht wissen, wenn man nicht darüber nachdenkt, sich ansieht, was passiert und dann Schritte in diese Richtung unternimmt. Hier könnte man anknüpfen an das, was Russland vorgeschlagen hat, auch wenn in unserer zunehmend totalitären Kultur nur am äußersten Rande darüber berichtet wird. Ich zitiere von einer libertären Internetseite:
Der stellvertretende russische Außenminister Andrej Rudenko ... [argumentierte], dass sein Land nicht allein für die sich ausbreitende Nahrungsmittelkrise verantwortlich sei, und verwies auf die westlichen Sanktionen, die den Export von Getreide und Düngemitteln blockieren. "Man darf nicht nur an die Russische Föderation appellieren, sondern muss den gesamten Ursachenkomplex, der die derzeitige Nahrungsmittelkrise verursacht hat, in den Blick nehmen. [Die Sanktionen] beeinträchtigen den normalen freien Handel mit Lebensmitteln, einschließlich Weizen, Düngemitteln und anderen Produkten", sagte der stellvertretende russische Außenminister Andrej Rudenko.
Sollte man darüber nachdenken? Nicht in unserer Kultur, die automatisch zum Revolver greift.
Die reflexartige Vorliebe für Gewalt und ihre düsteren Folgen sind im Ausland nicht zu übersehen. Das gilt für den globalen Süden, der reichlich Erfahrung mit der westlichen Praxis gemacht hat, aber auch für die Verbündeten.
Der Herausgeber der australischen Zeitschrift für internationale Angelegenheiten, Arena, beklagt die rigide Zensur und die Intoleranz gegenüber jeder noch so kleinen Meinungsabweichung in den US-Medien und kommt zu folgendem Schluss:
Das bedeutet, dass es innerhalb der Mainstream-Meinung fast unmöglich ist, gleichzeitig Putins unerträgliche Taten zu verurteilen, und einen Weg aus dem Krieg zu suchen, der keine Eskalation und die weitere Zerstörung der Ukraine beinhaltet.
Das ist völlig richtig. Und wenn wir uns nicht aus dieser von uns selbst gestellten Falle befreien können, werden wir wahrscheinlich weiter Richtung Vernichtung marschieren. Das alles erinnert an die Anfänge des Ersten Weltkriegs, als die Großmächte mit Begeisterung einen selbstzerstörerischen Krieg führten, nur dass dieses Mal unvergleichlich schwerwiegendere Folgen in nicht allzu weiter Ferne lauern.
Ich habe mich nicht dazu geäußert, was die Ukrainer tun sollten, und zwar aus dem einfachen Grund, dass uns das nichts angeht. Wenn sie sich für das grausame Experiment entscheiden, ist das ihr gutes Recht. Es ist auch ihr Recht, Waffen zu verlangen, um sich gegen eine mörderische Aggression zu verteidigen.
Hier kommen wir wieder auf das zurück, was uns etwas angeht: wir selbst. Wie sollten wir auf diese Bitten reagieren?