Das seidene Band des Dschihad

Seite 3: Burka-Feministinnen

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Wenn das nicht reicht, treten muslimische "Feministinnen" auf den Plan, deren "Feminismus" darin besteht, scheinbar selbstbewusst ihr Recht auf individuelle Kleidung durchzusetzen. Selbstbewusste Frauen wie Khola Maryam Hübsch oder Nora Illi, Tochter eines deutschen Konvertiten die eine, Schweizer Konvertitin die andere. Beide werden gern durch die Talkshows gereicht, Hübsch schreibt und schrieb als Journalistin zahlreiche Artikel für namhafte Medien.

In der Öffentlichkeit geben sie sich gern aufgeschlossen und vertreten angeblich einen moderaten Islam. Wer aber einen Blick hinter die Kulissen wirft, wird schnell feststellen, dass es mit "moderat" nicht ganz weit her ist. Nora Illi berät u.a. Eltern, deren Kinder, insbesondere Töchter, vorhaben, in den Dschihad zu ziehen. Auf die Frage, "Was raten Sie Eltern, deren Töchter nach Syrien wollen?", antwortete Illi gegenüber der Schweizer Zeitung Blick:

Sie sollten für ihre Kinder Verständnis zeigen. Sie können zum Beispiel einen Deal machen und sagen: Wenn du unbedingt einen Mann heiraten willst, der in Syrien kämpft, dann können wir ihn uns in der Türkei anschauen. Aber ich will, dass du erst die Schule fertig machst.

Nora Illi

So schreibt Thomas Baader, Sprecher von "peri - Verein für Menschenrechte und Integration", zu Khola Maryam Hübsch:

Sexismus ist sicherlich ein gemeinmenschliches Problem, aber auch eines, das durch religiöse oder kulturelle Faktoren entweder verstärkt oder abgeschwächt werden kann. Dass der Islam Letzteres vermag, dagegen spricht die Alltagsrealität der islamischen Länder. Vielleicht sollte man in diesem Zusammenhang auf Ausführungen verweisen, die man auf der Website der Ahmadiyya-Gemeinde, der Frau Hübsch angehört, finden kann. Eine davon hört sich so an:

"Eine Muslima, die Kopftuch oder Schleier trägt, wendet sich somit bewusst von allem ab, was ihre spirituelle Entwicklung beeinträchtigen könnte. Sie will erkannt werden als eine Frau, die zu innerem Frieden gelangt, indem sie den Geboten Gottes folgt. Darüber hinaus möchte sie nicht belästigt werden… "

Hier aber wird als einer der Gründe des Kopftuchtragens der Wunsch genannt, nicht belästigt zu werden. Was soll man daraus schließen? Dass die Frau, die kein Kopftuch trägt, dann auch kein eindeutiges Zeichen gegen Belästigung gibt? Dass sie belästigt werden darf? Diese Schlussfolgerung ist sicherlich nicht zwingend. Andererseits: Dass so mancher muslimische Mann einen solchen Schluss zieht, dürfte angesichts der Formulierung dann auch nicht weiter überraschen. Immerhin wird hier klargestellt, wie eine anständige Frau, die nicht belästigt werden möchte, sich anzieht. Und die anderen?

Thomas Baader

Baader offenbart auch noch einen Blick hinter die Kulissen der Ahmadiyya-Gemeinde, der Khola Maryam Hübsch angehört:

Die Ahmadiyya-Gemeinde ist mitnichten jene progressive religiöse Kraft, als die Hübsch sie darstellen möchte. Der Menschenrechts- und Integrationsverein "peri", dem ich angehöre, engagiert sich seit seiner Gründung für die Rechte vor allem muslimischer Frauen und Mädchen. Als vor diesem Hintergrund die Rechtsanwältin Brigitta Biehl im vergangenen Jahr für den Verein als Prozessbeobachterin im Fall Ehepaar Khan fungierte - die Khans gehören der Ahmadiyya-Gemeinde an und hatten ihre Tochter getötet - , kamen einige Äußerungen ans Licht, die man sich sehr genau ansehen sollte. Der als Zeuge geladene Vorsitzende der Gemeinde, Uwe Abdulla Wagishauser, machte deutlich, welche Pflicht gläubige Eltern hätten, wenn die Tochter eine voreheliche Beziehung eingeht: "Sie müssen ihre Tochter dann verstoßen, als Tochter musst Du wählen zwischen der Beziehung oder der Familie." Es verwundert dann auch nicht, dass es in der siebten Bedingung des Treuegelöbnisses der Ahmadiyya-Gemeinde heißt, der Glaube müsse als kostbarer erachtet werden als die eigenen Kinder. Und so bestätigte auch Frau Khan vor Gericht: "Kinder sind, bis sie 18 sind, Eigentum der Ahmadiyya-Gemeinde".

Thomas Baader

Wenn die Moralkeule nicht reicht, dann wählen Burka-Feministinnen den Rechtsweg, z. B. um das Kopftuch auf dem Arbeitsplatz durchzusetzen - finanziert von den reaktionären Islamverbänden oder reichen Geschäftsmännern, die der Jahreszeit angemessen edel westlich leger gekleidet frech in die TV-Kameras grinsen, während sie ihre Kreditkarte zücken, um den Preis für ihren Kulturkampf zu begleichen.

Diese "Feministinnen" treten aber ansonsten nirgendwo in Erscheinung, wo es um Frauenrechte geht. Um das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben von Frauen. Für freien Zugang zu Bildung, freie Berufswahl, gleiche Bezahlung, sexuelle Selbstbestimmung und das Recht auf Schwangerschaftsabbruch, z.B. und - wie ich von (ex)muslimischen Frauen weiß - auch nicht in Debattier-Gruppen zur feministischen Exegese des Koran.

Ihr "Feminismus" besteht einzig und allein darin, das Bild der "guten", der devoten, züchtig bekleideten Frau als gesellschaftliches Ideal zu implantieren. Sie sind aktiver Teil eines erbitterten Kulturkampfes, um Werte und Normen, vor allem aber um die Kontrolle über weibliches Leben.

Wer jedoch die Verschleierung von Frauen akzeptiert, akzeptiert damit Ehrenmord, Zwangsheirat und Polygamie. Dabei beharren sie auf ihrem Recht, sich zu verhüllen. Und bemühen dabei ohn Unterlass die Vokabel "freiwillig". Aber jede Frau, die sich freiwillig verhüllt, kann es freiwillig auch nicht tun. Aus Solidarität mit all denen, die dazu gezwungen werden.

Schleier und Kopftuch sind das seidene Band des Dschihad, das den Nahen Osten mit dem Rest der Welt verbindet, und immer länger wird. Es liegt an uns, wie lang dieses Band noch werden wird.

Literatur:
Sabatina James, Scharia in Deutschland - wenn die Gesetze des Islam das Recht brechen, Knaur Verlag, 142 S.

Ahmad Mansour, Generation Allah - Warum wir im Kampf gegen religiösen Extremismus umdenken müssen, Fischer Verlag, 271 S.

Hamed Abdel-Samad, Der islamische Faschismus - Eine Analyse, Droemer Verlag, 222 S.