Journalismus im Pfingsturlaub
Seite 5: Kommentierung allenfalls vage bekannter Ereignisse
- Journalismus im Pfingsturlaub
- Keine Relevanz - aber eine gute Schlagzeile lässt man nicht aus
- Fehlende Recherche
- Ungenauigkeit bei der Weitergabe von Informationen
- Kommentierung allenfalls vage bekannter Ereignisse
- Suggestive Fotos aus dem Archiv
- Polizeiarbeit ist grundsätzlich kritisch zu prüfen
- Auf einer Seite lesen
Der Verzicht auf Recherche wird besonders tragisch, wenn Journalisten die Ereignisse explizit kommentieren. Beispielhaft taz-Parlamentskorrespondentin Anja Maier. Sie beschreibt zunächst die Szenerie - jedoch nicht so, wie sie war, sondern so, wie sich Maier diese nach Aktenlage ausmalt:
Sechzig Autonome belagern das Haus eines niedersächsischen Staatsschutzbeamten. Der Mann, dessen berufliches Tun sie verurteilen, ist nicht zu Hause, wohl aber seine Familie. Die DemonstrantInnen skandieren Sprechchöre, entrollen Transparente, betreten das Grundstück. Die Stimmung ist aggressiv. Dann kommt die Polizei.
Anja Maier, taz
"
Wie die Demonstranten selbst die Situation darstellen ist für Maier "Ningeln", also "klägliches Jammern" (Duden). Sie weiß zwar nicht, was die Demonstranten überhaupt wollten (jedenfalls verrät sie es den Lesern nicht), aber sie weiß:
Es gäbe so viele andere gute Möglichkeiten, politische Klugheit und Energie miteinander zu verknüpfen.
Anja Maier, taz
Dass es sich im Wendland um ein jahrelang gewachsenes Beziehungsgeflecht mit zahlreichen Erlebnissen handelt, das nicht in Gänze der Polizeimeldung zu entnehmen ist, deutet die Korrespondentin aus Berlin nicht an.
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