Fit bis 80: Warum Läufer dem Tod davonrennen
Laufen verlängert das Leben deutlich. Das zeigt eine neue Studie mit Spitzenathleten. Doch was macht diese Menschen zu wahren Methusalems?
Wer joggt, lebt länger – und wohl auch besser. 200 Läufer, die die Marke von 2,485 Minuten pro Kilometer erreicht haben, hatten nach einer Untersuchung aus diesem Jahr eine überdurchschnittliche Lebenserwartung.
Laut der von Forschern aus Australien und Kanada durchgeführten Untersuchung werden diese Spitzenathleten im Schnitt fast fünf Jahre älter als die Allgemeinbevölkerung. Über die Untersuchungen berichtete auch das British Journal of Sports Medicine.
André La Gerche, Leiter des australischen Heart Laboratory sieht darin einen klaren Beleg für die enorme Bedeutung der Ausdauerleistungsfähigkeit.
Die meisten der untersuchten Läufer, die zwischen 1928 und 1955 geboren wurden, erreichten ein Alter von über 70 oder 80 Jahren. Viele von ihnen sind bis heute gesund und munter, so wie Sir Roger Bannister selbst, der den genannten Rekord als Erster nachweislich aufgestellt hat und 88 Jahre alt wurde.
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Der Sportmediziner La Gerche erforscht die Auswirkungen von Bewegung auf das menschliche Herz. Zusammen mit Wissenschaftlern der University of Alberta in Kanada analysierte er die Krankenakten der ersten 200 Läufer, die die Meile in unter vier Minuten bewältigten. Darunter waren Sportler aus Großbritannien, Australien, Frankreich, Neuseeland und den USA. Von den zwischen 1928 und 1955 geborenen Athleten sind erst 60 verstorben.
Die Studie untersuchte nicht nur die Lebenserwartung der Läufer, sondern auch deren Gesundheitszustand anhand der medizinischen Aufzeichnungen. Das Ergebnis: Die Elite-Athleten lebten nicht nur länger, sondern erfreuten sich dabei auch guter Gesundheit.
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La Gerche betont, dass man für ein langes und gesundes Leben zwar keine Meile in unter vier Minuten laufen muss, aber regelmäßig trainieren – am besten im aeroben Bereich.
Auch die Mechanismen hinter der verbesserten Gesundheit sind inzwischen erforscht: Regelmäßige Bewegung kräftigt den Herzmuskel und die Blutgefäße. Dadurch verbessert sich die Fähigkeit des Herzens, Blut und Sauerstoff im Körper zu verteilen.
Studien belegen, dass konsequentes Training das Risiko für koronare Herzkrankheiten um bis zu 30 Prozent senken kann. Außerdem hilft es dabei, Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhte Ruheherzfrequenz, ungünstige Cholesterinwerte, Diabetes, Übergewicht und Stress in den Griff zu bekommen.
Doch die positiven Effekte von Sport reichen noch weiter. So stärkt Krafttraining die Knochendichte und beugt Osteoporose und Knochenbrüchen im Alter vor.
Um die Gesundheit zu fördern, sollten Erwachsene pro Woche mindestens 2,5 Stunden moderat oder 1,25 Stunden intensiv trainieren, am besten auf fünf Tage verteilt. Hinzu kommen noch Kraftübungen an zwei Tagen.
Wer bisher eher unsportlich war, profitiert aber schon von 75 Minuten moderater Aktivität. Selbst kurze, anstrengende Belastungen von drei bis vier Minuten über den Tag verteilt senken das Risiko eines frühzeitigen Todes erheblich.
Moderate Belastung bedeutet, dass man dabei noch sprechen, aber nicht mehr singen kann. Bei intensivem Training ist man nach wenigen Worten bereits außer Atem. Für die Herzgesundheit eignen sich vor allem Ausdauersportarten wie Gehen, Laufen, Radfahren, Schwimmen, Tennis und Teamsportarten.
Möglich sind auch Kraftübungen mit Gewichten, Bändern oder dem eigenen Körpergewicht sowie Yoga und Pilates.