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Seite 2: Dwight D. Eisenhower

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Dwight D. Eisenhower

Allen Dulles

Unter dem neuen Präsidenten Eisenhower stieg sein Wahlkampfhelfer Dulles schließlich 1953 zum CIA-Chef auf und hatte freie Hand, um nach eigenem Gusto im Ausland Wahlen zu fälschen, Umstürze anzuzetteln und sogar Politiker liquidieren zu lassen.

Dulles Bruder John Foster Dulles kontrollierte nun als Außenminister die Außenpolitik, die er durch seinen Bruder verdeckt manipulierte. Die Dulles-Brüder informierten ihren Präsidenten nur insoweit, wie sie das opportun hielten und verquickten ihre eigenen Geschäftsinteressen und die ihrer Freunde mit den angeblichen Sicherheitsinteressen des Staates. Da Dulles in Sachen Spionage keine nennenswerten Erfolge aufzuweisen hatte, musste er sich auf Informationen von meist europäischen Partnerdiensten verlassen. Von den dunkelsten Kapiteln wie dem MKUltra-Programm (menschverachtende Forschungen zur Gehirnwäsche u.ä.) erfuhr der Präsident erst gar nichts. Bei der Liquidierungen fremder Staatsoberhäupter hatte sich Dulles offenbar mit seinem Vorgesetzten abzustimmen versucht: Anschläge auf Stalin oder die chinesische Regierung wollte Eisenhower nicht genehmigen.

Dulles schirmte die CIA von allen erdenklichen Untersuchungen und Kritikern konsequent ab. Kritische Berichte pflegte er folgenlos zu den Akten zu legen – eine Strategie, welche die meisten seiner Nachfolger bis einschließlich Porter Goss kopierten. Akten las der alternde Chefspion immer weniger, sondern begann, sie nach ihrem Gewicht zu bewerten.

Eisenhower gelang es ebenfalls nicht, die ihm unterstehende CIA unter seine Kontrolle zu bringen. Die CIA ignorierte Eisenhowers Verbot, im Vorfeld des Friedensgipfels mit den geheimen U2-Spionageflügen über sowjetischem Territorium fortzufahren. Als eine U2 abgeschossen wurde, übernahm der überraschte Eisenhower offiziell die Verantwortung, um die Schwäche an Disziplin zu kaschieren. Bei seiner berühmt gewordenen Abschiedsrede warnte er vor einem „militärisch-industriellen Komplex“, der das Land zunehmend beeinflusse.