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Seite 7: Jimmy Carter

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Jimmy Carter

Stansfield Turner

Nach einigem Suchen übernahm Admiral Stansfield Turner die Leitung der in der öffentlichen Meinung noch immer angeschlagenen Behörde. Präsident Carter war ein Fan verdeckter Operationen, die er jedoch auch in den Dienst der Menschenrechte stellte. In Südafrika, wo die CIA bislang das Apartheid-System unterstützt hatte, konkurrierte man nun mit der Sowjetunion um die Gunst von Nelson Mandelas African National Congress. Turner entließ Hunderte an altgedienten CIA-Leuten, was Intrigen von solchen, die Helms und Bush zugeneigt waren, nach sich zog.

Auch Carter vermisste von der CIA Erkenntnisse, die er nicht genauso gut auch aus der Zeitung erfuhr. Wie seine Vorgänger verbrachte Turner die Zeit mit dem Warten auf seltene sowjetische Überläufer, die sich freiwillig anboten. Der Einmarsch der Sowjets in Afghanistan überraschte die CIA ebenso wie die Iranische Revolution. Als iranische Revolutionäre Personal in der US-Botschaft festsetzten, scheiterte die CIA mit ihrem Versuch einer gewaltsamen Befreiung bereits bei einer Zwischenlandung und lieferte damit weitere Geiseln. Das Drama kostete Carter die Wählergunst. Die Geiseln wurden einen Tag nach Carters verlorener Wahl freigelassen. Bis heute streiten sich Experten darüber, ob ein zwielichtiger republikanischer Wahlkämpfer namens Bill Casey bei diesem ungewöhnlichen Manöver seine Finger im Spiel hatte. Bei Turners Verabschiedungszeremonie blieben viele fern.