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Seite 4: Lyndon B. Johnson

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Lyndon B. Johnson

Hatten die Spionage-begeisterten Kennedys sogar James Bond-Autor Ian Fleming gelegentlich nach Rat gefragt, so zeigte Nachfolger Lyndon B. Johnson kein Interesse an den Schlapphüten aus Langley. Erst ein halbes Jahr nach seinem Amtsantritt lud Johnson McCone 1964 zum Golfen ein und fragte ihn am 8.Abschlag, wie groß denn seine Behörde eigentlich sei. Johnson hatte bereits eine Woche nach Amtsantritt Kennedys befohlene Rückzugspläne aus Vietnam, wo die CIA mit Militärberatern gegen den Kommunismus agierte, revidiert. Als McCone im Weißen Haus seine pessimistische Einschätzung zum Vietnamkrieg äußerte, wurde er nicht mehr eingeladen. Willkommener waren Einschätzungen wie die von FBI-Chef Hoover, der Vietnamkrieg werde nicht zu Protesten an den Universitäten führen, es sei denn, bei Aufstachelung durch feindliche Agenten, woraufhin Johnson die illegale Inlandsüberwachung von Studenten durch FBI wie CIA intensivierte. McCone erhielt kein Feedback, ob der Präsident seine Memos las und wie er über sie dachte.

Red Raborn

Nachdem McCones zahlreichen Rücktrittsgesuche endlich 1965 Gehör fanden, entschied man sich für Admiral Red Raborn, dessen Engagement für die Polaris-Raten ihm eine lukrativen Job in der Rüstungsindustrie beschert hatte. Raborn lieferte rasch die gewünschten optimistischen Einschätzungen zum Vietnamkrieg – allerdings nur rein persönliche, dieden Erkenntnissen der CIA sogar direkt widersprachen. Schon 1966 wurde der Posten wieder vakant.

Richard Helms

Als neuen CIA-Chef setzte man den im Spionagegeschäft seit dem OSS erfahrene Spion Richard Helms ein, der mit den „Familienjuwelen“ wie etwa die Mordanschläge auf Castro, Diệm, Qasim und Lumumba befasst gewesen war.