Mikroplastik-Faktencheck: Was stimmt wirklich über Ozean-Verschmutzung?

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Was stimmt eigentlich über die Verschmutzung der Ozeane? Ein neues Web-Quiz klärt auf über Mythen rund ums Plastik. Die Antworten dürften viele überraschen.

Heute startet im südkoreanischen Busan die fünfte Runde der Verhandlungen für ein globales UN-Plastikabkommen. Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Hereon haben passend dazu mit internationalen Partnern das Web-Quiz "Plastic Mythbusters" aktualisiert.

Es unterzieht häufige Behauptungen zu Plastik und Mikroplastik einem Faktencheck. Nutzer können damit ihre Annahmen überprüfen und sich über den aktuellen Forschungsstand informieren. Das Quiz ist Teil der "Coastal Pollution Toolbox" des Hereon, einem Online-Wissensportal zum Schutz der Küsten.

Um die Debatte über Plastikmüll mit fundierten wissenschaftlichen Fakten zu unterstützen, haben Forscher des Helmholtz-Zentrums Hereon gemeinsam mit internationalen Partnern ihr Quiz "Plastic Mythbusters" aktualisiert. Es überprüft oft wiederholte Behauptungen zu Plastik und Mikroplastik auf ihren Wahrheitsgehalt.

"Es ist wichtig, dass die Aushandlung eines weltweiten Plastikabkommens auf faktenbasierten und gut recherchierten Erkenntnissen fußt", so die Wissenschaftler.

"Die Forschung kann durch ihre Ergebnisse in sich schnell entwickelnden Bereichen einen wichtigen Beitrag leisten, sowohl für die Fortschritte der Verhandlungen als auch für den Wissensstand in der Öffentlichkeit und den Medien."

Das bestehende "Plastic Mythbusters"-Quiz wurde einer neuen Überprüfung durch internationale Experten unterzogen.

Faktenchef zu Plastikdebatte

Außerdem wurden zwei neue Aussagen hinzugefügt, die zuletzt besonders an Relevanz gewonnen haben: Ob Reinigungsmethoden für die Ozeane ein wirksames Mittel gegen Plastikverschmutzung sind und ob Mikroorganismen Plastik abbauen und so die Verschmutzung beseitigen können.

Das Update liefert das Institut für Umweltchemie des Küstenraumes vom Helmholtz-Zentrum Hereon in Zusammenarbeit mit der schottischen University of Strathclyde in Glasgow. Die resultierenden Faktenchecks stehen ab sofort auf Englisch auf der Online-Wissensplattform "Coastal Pollution Toolbox" zur Verfügung.

Aussagen aus Medien und Politik gegenprüfen

Das Quiz ermöglicht Besuchern zu testen, welche Aussagen über Plastik, die häufig in den Medien und öffentlichen Debatten kursieren, tatsächlich stimmen. Ziel ist es nicht, das Problem der Plastikverschmutzung zu verharmlosen, sondern durch das Aufdecken von Mythen realistische Lösungen für dieses globale Umweltproblem zu ermöglichen.

Zwei der neuen Faktenchecks befassen sich mit der Wirksamkeit von Ozean-Cleanups und der Fähigkeit von Mikroorganismen, Plastik abzubauen:

Ob Reinigungsaktionen im offenen Ozean eine gute Idee sind, ist laut den Forschern noch unsicher. Vor- und Nachteile müssten für jede Technologie und jeden Standort genau abgewogen werden. Es bestehe die Gefahr, marine Ökosysteme zu schädigen, zum Klimawandel beizutragen und nur einen Bruchteil des Plastiks zu einem sehr hohen Preis zu entfernen.

Auch die Rolle, die Mikroben beim Abbau und der Beseitigung von Plastik spielen, sei derzeit noch unklar und werde weiter erforscht. In Laborstudien hätten Wissenschaftler zwar Bakterien und Pilze identifiziert, die bestimmte Plastikarten unter bestimmten Bedingungen biologisch abbauen können.

Das bedeute aber nicht, dass Mikroorganismen jede Art von Plastik in jeder natürlichen Umgebung reinigen könnten. Angesichts der großen Mengen an Plastik, die jährlich in die Umwelt gelangen, werden Mikroben mit den gewaltigen Materialmengen nicht Schritt halten können. Sie werden voraussichtlich nur einen kleinen Beitrag zur Lösung des Problems leisten können.

Die Wissenschaftler kommen daher zu dem Schluss, dass die wirksamste Maßnahme gegen die Plastikverschmutzung darin besteht, den Plastikzufluss in die Umwelt zu reduzieren und zu stoppen. Nur wenn der "Plastikhahn" zugedreht wird, lässt sich die Verschmutzung langfristig eindämmen.

Um Meinungen und politische Maßnahmen auf Basis von qualitätsgeprüften Fakten zu bilden, sei es daher entscheidend, dass sowohl die Verhandlungen für ein globales Plastikabkommen als auch die öffentliche Diskussion auf dem neuesten Stand der Wissenschaft beruhen, so die Forscher. Das aktualisierte "Plastic Mythbusters"-Quiz möchte dazu einen Beitrag leisten, indem es weitverbreitete Annahmen und Mythen einem evidenzbasierten Faktencheck unterzieht.