Baerbock, Scholz und Co.: So unbeliebt sind unsere Politiker

Auch das Ampel-Kabinett insgesamt überzeugt laut Umfrage weniger als die Hälfte der Bevölkerung. Foto: Juergen Nowak / shutterstock.com

Trotz leichter Zugewinne: Weniger als die Hälfte zufrieden mit Kanzler. Außenministerin muss größte Verluste hinnehmen – sie bildet aber nicht das Schlusslicht.

Die vorderen Plätze belegen SPD-Männer, der Regierungschef ist nicht dabei: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in der Gunst der Bevölkerung zwar wieder etwas zugelegt, mehr als die Hälfte ist aber weiterhin unzufrieden mit seiner Arbeit.

Sein Parteifreund Boris Pistorius bleibt dagegen laut aktueller Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos der beliebteste Minister im Bundeskabinett: Der Verteidigungsminister konnte seinen Vorsprung vor dem zweitplatzierten Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sogar weiter ausbauen.

Leichte Verluste muss dagegen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hinnehmen. Am unzufriedensten sind die Deutschen aber momentan mit Verkehrsminister Volker Wissing (FDP).

52 Prozent sehr unzufrieden mit Scholz

Olaf Scholz konnte auf der Zufriedenheitsskala einen Zuwachs von fünf Punkten im Vergleich zur letzten Erhebung im März 2024 verzeichnen. Trotz dieser Zugewinne zeigt sich eine Mehrheit von 52 Prozent der Befragten weiterhin sehr unzufrieden mit dem Kanzler, während nur elf Prozent seine Arbeit sehr positiv bewerten. Die Nettozufriedenheit mit dem Kanzler steigt somit auf einen Wert von minus 41.

Auch die Bundesregierung als Ganzes wird im Mai etwas besser bewertet als noch vor zwei Monaten. Ihre Nettozufriedenheit steigt um zwei Punkte auf minus 48. Sehr unzufrieden mit der Arbeit der Ampel-Regierung zeigten sich in der Umfrage 56 Prozent – weniger als jeder Zehnte (acht Prozent) gab an, sehr zufrieden zu sein.

Pistorius: Die Werte des beliebtesten Ministers

Pistorius erreicht mit einem Wert von plus 1 als einziges Kabinettsmitglied eine leicht positive Nettozufriedenheit. Im Vergleich zur letzten Erhebung im März konnte er damit drei Punkte zulegen. 29 Prozent bewerten die Arbeit des SPD-Ministers sehr positiv, fast ebenso viele (28 Prozent) geben an, sehr unzufrieden zu sein.

Mit einigem Abstand an zweiter Stelle folgt Arbeitsminister Hubertus Heil, der jedoch nur 15 Prozent der Deutschen von sich überzeugen kann, während zwei von fünf Befragten (39 Prozent) sehr unzufrieden sind. Heil verzeichnet somit eine Nettozufriedenheit von -24, ein Anstieg um zwei Punkte in den letzten beiden Monaten.

Größter Ansehensverlust für Baerbock

Ebenfalls 15 Prozent kann Annalena Baerbock sehr zufriedenstellen. Allerdings polarisiert die grüne Außenministerin stärker als Heil: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Deutschen bewerten ihre Arbeit laut der Umfrage sehr negativ. Nachdem Baerbock im März noch Zugewinne von vier Punkten im Beliebtheitsranking erzielen konnte, fällt ihre Nettozufriedenheit im Mai wieder um drei Punkte auf einen Wert von minus 39.

Ähnlich sieht es auch beim grünen Vizekanzler Robert Habeck aus. Während sich 13 Prozent der Deutschen sehr zufrieden zeigen, geben 55 Prozent an, sehr unzufrieden mit der Arbeit des Wirtschaftsministers zu sein. Die Nettozufriedenheit mit Habeck liegt damit aktuell bei minus 42.

Vor fast genau zwei Jahren hatten Baerbock und Habeck als beliebteste Minister das Ipsos-Ranking angeführt.

Verkehrsminister Wissing erneut am unbeliebtesten

Am wenigsten Zuspruch von der Bevölkerung erhält erneut Verkehrsminister Volker Wissing (FDP). Nur sechs Prozent der Befragten geben an, sehr zufrieden mit seiner Arbeit zu sein, 56 Prozent bewerten Wissing sehr negativ. Mit einem Wert von minus 50 verzeichnet er die niedrigste Nettozufriedenheit unter allen Mitgliedern des Ampel-Kabinetts.

Im Mittelfeld liegen Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), mit denen zehn beziehungsweise neun Prozent sehr zufrieden sind – und jeweils 53 Prozent sehr unzufrieden.

Quotierte Online-Befragung von 2.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland, repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl. Die Befragung wurde zwischen dem 2. und dem 5. Mai 2024 durchgeführt.